Anspielungen

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Max Sinister
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Re: Anspielungen

Beitrag von Max Sinister »

*bump*

Das wollte ich euch schnell erzählen: Bei der Geschichte mit Victor Tugelbends Stipendium in "Voll im Bilde" hat sich PTerry vielleicht von dem Antikriegsroman "Der brave Soldat Schwejk" inspirieren lassen. Darin kommt der Student Welfer vor, der Medizin studiert und nicht damit aufhören will, weil sein Stipendium viermal so hoch ist wie das Gehalt von einem Arzt. Als der Erste Weltkrieg beginnt, brauchen sie Ärzte fürs Militär, also muss er eine Notprüfung machen. Er will gar nicht bestehen und schreibt deshalb bei jeder Frage hin "Lecken Sie mich am Arsch!" - Sie lassen ihn trotzdem bestehen.
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Ponder
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Re: Anspielungen

Beitrag von Ponder »

Schöner Fund :-)
Spend more taxes on waging war against the lack of marshmallows!
Eule
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Re: Anspielungen

Beitrag von Eule »

Danke für die Hinweise auf Helle Barden / Men at Arms, Hohle Köpfe / Feet of Clay und Moving Pictures.
Ich werde sie in die "Anmerkungen" mit aufnehmen.
Was den Schwejk betrifft, hast du recht:
In den Anmerkungen zu Weiberregiment / Monstrous Regiment steht:

Es gibt vordergründig unbedeutende Anklänge an "Der brave Sodat Schwejk" von Jaroslav Hašek:
­- Strappi hat im "Schwejk" in Corporal Bretschneider ein Gegenstück.
­- Wie Polly wird Schwejk Bursche bei einem Offizier und muss ihn rasieren.
­- Der Koch der Kompanie behauptet - wie Wazzer (Alice) - er erhalte sprituelle Botschaften von einem längst toten Monarchen.
­- Das Regiment gehört zur Armee eines vergehenden Reichs: Österreich-Ungarn, im Buch Borograwia.
Hintergründig stößt man beim Lesen im "Schwejk" immer wieder auf Ausführungen wie in Terry Pratchetts Büchern, besonders was Kritik an Gesellschaft und organisierte Religion betrifft, angefangen von "Good Omens" über "Small Gods" bis "Feet of Clay" und andere Bücher. Ich bin sicher, dass Terry Pratchett den "Schwejk" kannte.
(Info: Den "Schwejk" gibt es für 0,99 Euro als epub bei Amazon.)
Siehe ggf.: http://www.ankh-morpork.de/downloads/an ... gen-WR.pdf

Leider habe ich versäumt, die Frage nach diesem Buch an Rob Wilkins zu stellen.
Max Sinister
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Re: Anspielungen

Beitrag von Max Sinister »

Eule hat geschrieben:Danke für die Hinweise auf Helle Barden / Men at Arms, Hohle Köpfe / Feet of Clay und Moving Pictures.
Ich werde sie in die "Anmerkungen" mit aufnehmen.
Bitte, kein Problem. Wenn ich wieder welche finde, melde ich mich.
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Max Sinister
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Re: Anspielungen

Beitrag von Max Sinister »

Und hier ist (vielleicht) die nächste: Hab neulich die Fortsetzung von Trainspotting geschaut und bei der Gelegenheit rausgefunden: Heroin wird im Slang auch "smack" oder "skag" genannt. So wie die Trolldrogen (slab usw.), die alle mit "S" anfangen.
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Eule
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Re: Anspielungen

Beitrag von Eule »

Ich lese gerade wieder "Wyrd Sisters" / "MacBest". Darin steht sehr viel, was gerade wieder mal aktuell ist:

‘In – in the Guild,’ said the Fool, ‘we learned that words can be more powerful even than magic’
‘Clown!’ said the duke. ‘Words are just words. Brief syllables. Sticks and stones may break my bones—’ he paused, savouring the thought – ‘but words can never hurt me.’
‘My lord, there are such words that can,’ said the Fool. ‘Liar! Usurper! Murderer!’
The duke jerked back and gripped the arms of the throne, wincing.
‘Such words have no truth,’ said the Fool, hurriedly. ‘But they can spread like fire underground, breaking out to burn—’

"In … In der Gilde haben wir gelernt", erklärte der Narr, "dass Worte mächtiger sein können als Magie."
"Hanswurst!", platzte es aus Lord Felmet heraus. "Worte sind nur Worte. Kurze Silben. Stöcke und Steine können meine Knochen brechen ..."
Er legte eine kurze Pause ein und ließ sich den nächsten Gedanken auf der Zunge zergehen.
"Aber Worte können mich nie verletzen."
"Mein Lord", widersprach der Narr "es gibt solche Worte: Lügner! Usurpator! Mörder!"
Der Herzog zuckte zurück und umklammerte die Armlehnen des Throns .
"Natürlich steckt in solchen Worten keine Wahrheit", schob der Narr eilends nach.
"Aber sie können sich wie ein unterirdisches Feuer ausbreiten, bereit dazu, nach oben zu dringen und zu verbrennen ..."

Oder besonders schön:

‘Man just went past with a cat on his head,’ one of them remarked.
"Soeben Mann mit einer Katze auf seinem Kopf vorbeigegangen", meldete einer der Wächter.
Max Sinister
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Re: Anspielungen

Beitrag von Max Sinister »

Hier ist eine Anspielung aus DFdM:

Der Charakter Goldauge Silberhand Daktylos ist ziemlich sicher eine Anspielung auf die Idäischen Daktylen, die mythischen Erfinder der Schmiedekunst.
Ein provokantes Alternativgeschichte-Projekt: https://althistory.fandom.com/de/wiki/W ... BCrfeln%3F
Max Sinister
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Re: Anspielungen

Beitrag von Max Sinister »

Eule hat geschrieben:Ich lese gerade wieder "Wyrd Sisters" / "MacBest". Darin steht sehr viel, was gerade wieder mal aktuell ist:
‘Man just went past with a cat on his head,’ one of them remarked.
"Soeben Mann mit einer Katze auf seinem Kopf vorbeigegangen", meldete einer der Wächter.
Heh. Ernsthaft: Terry ist gut, aber ich glaube nicht, dass er Präsident Donaldo vorhergesagt hat.

Sonst müsste man auch diese Superman 2-Parodie als Blick in die Zukunft einstufen:

Zod und die anderen Bösen von Krypton sind im Weißen Haus. Sie wollen, dass sich die Menschen unterwerfen, aber der Präsident hört nicht auf ihre Drohungen. Bis Zod es anders probiert: "Unterwerft euch... oder ich blase dir das dämliche Toupet von der Glatze!"
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Eule
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Re: Anspielungen

Beitrag von Eule »

Nun ja, ganz so wörtlich ist es auch nicht gemeint mit den "Vorhersagen".
Aber als Sience-Fiction-Fan und -Leser konnte ich in den vergangenen zwanzig Jahren immer wieder feststellen, dass "Vorhersagen" in den SF-Geschichten (mehr oder minder) wahr wurden. Ein Schlüsselerlebnis: Ich lese eine SF-Story von ca. 1960 oder früher. Darin wird berichtet, dass eine Forschungssonde das Sonnensystem verlässt, um weiter "draußen" im All zu forschen. Wie gesagt, das war zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung noch weitgehend Spekulation. Am selben Tag in den 80 oder 90 ern lese ich in der Tageszeitung davon, dass eine Sonde (Voyager, wenn ich mich recht erinnere) tatsächlich das Sonnensystem verlässt, um weiter "draußen" ...
Seitdem gab es Vieles als Wirklichkeit zu erleben, was einige Jahre zuvor noch "Zukunftsmusik" war.
Ok, bei SF sind häufig Fachleute am Schreiben, die wissenschaftlich auf dem Laufenden sind und dann darüber hinaus extrapolieren. Und, zugegeben, vieles bleibt auch SF, sprich Literatur, und wird nicht Wirklichkeit.
In unserem Fall im Bereich Fantasy kann es logischweise nicht um echte Voraussagen gehen; das beabsichtigt keiner der Autor/innen.
Aber wie in den
Die Feinen Und Akkuraten Prophezeiungen
Der Hexe Agnes Spinner
"erkennt" man als Leser/in erst im Nachhinein, was die/der Seher/in "verkündet" hat:
„Sie brachte es fertig, Voraussagen zu machen, die man erst dann verstehen kann, wenn die Sache vorüber ist.“
Es ist als nicht erschreckend, aktuelle Situationen scheinbar vorhergesagt zu sehen, sondern einfach amüsant.
Und amüsant/amüsierend sein wäre das Letzte, was Terry Pratchett über seine Bücher nicht würde hören wollen.
Eule
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Re: Anspielungen

Beitrag von Eule »

In "Ruhig Blut"/"Carpe Jugulum" liest man über Graf Elstyr/Magpyr:
"Der Graf war zweifellos ein sehr vernünftiger Mann. Wer anders dachte, verdiente den Tod."
"The Count was clearly a fair-minded man. Anyone who didn’t think so deserved to die."
Das erinnert mich an RTE und daran, was gestern Abend in den Nachrichten über die Türkei erzählt worden ist.
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MadButcher
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Re: Anspielungen

Beitrag von MadButcher »

...jedem Verräter den Kopf abhacken, nee? Wie unter Lord Schraubelocker, massig Überstunden.... *kopfschüttel (den eigenen)*
Ich kann sehr gut mit Kritik umgehn. Und mit dem Fleischerbeil.
Eule
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Re: Anspielungen

Beitrag von Eule »

Gerade bin ich auf eine zum Thema passende Stelle gestoßen:
In Good Omens / Ein gutes Omen nimmt Newton Pulsifer auf seine Hexenexkursion auch ein Buch (Büchlein!) mit:
Newt patted another pocket. It contained ... a tiny book called Prayers for Little Hands.
Newt klopfte auf eine andere Tasche. Sie enthielt ... ein Büchlein „Gebete für kleine Hände“.
(Bei Brandhorst: ... ein kleines Buch mit dem Titel Leicht zu merkende Gebete.)
Ich vermute mal, dass es sich bei diesem Buch um die Familienbibel handelte, auf die Trump bei seiner Inauguration den Eid ablegte.
Siehe ggf. https://www.welt.de/kultur/article16136 ... ibeln.html
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