Philip Pullman

Unterhaltungen über fantastische und historische Literatur.
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frenchAngua

Beitrag von frenchAngua »

Hat eigentlich einer von euch mal die Philip Pullman Reihe gelesen? Wie fandet ihr die, was hat euch besonders und gar nicht gefallen und vor allem findet ihr, dass das Kinderbücher sind?
Feles Cum Libero

Beitrag von Feles Cum Libero »

Habe "His Dark Materials" auch gelesen.
Als Kinderbücher würde ich sie nicht unbedingt bezeichnen. Vielleicht noch den ersten Band, "Der Goldene Kompass", aber der ist stellenweise schon sehr düster. Und mit "Das Magische Messer" und "Das Bersteinteleskop" wird es noch düsterer und die Handlung wird zunehmend komplexer. Das ist eher was für die "Junge Erwachsene"-Abteilung.

Wie die Trilogie mir gefallen hat, kann ich nicht sagen. Eigentlich fand ich sie schon ganz gut, aber das Ende war irgendwie unbefriedigend.
Gulp

Beitrag von Gulp »

Es ist schon 'ne Weile her dass ich die "His Dark Materials" Triologie gelesen hab, aber ich fand sie damals echt total gut! Wahnsinnig spannend und interessant:smile:
Lady Jolly

Beitrag von Lady Jolly »

Ich habe die Bücher gelesen, aber das ist schon eine Weile her. Ich fand den ersten ziemlich gut, die anderen gefielen mir dann nicht mehr ganz so gut. Was das Ende betrifft, kann ich Feles Cum Libero nur zustimmen.
Ob das Kinderbücher sind? Weiß ich nicht, aber meine kleine Schwester hat das auch gelesen und sie müsste da erst 9 gewesen sein.
Erzkanzler Knallwinkel

Beitrag von Erzkanzler Knallwinkel »

Ich war begeistert von der Atmosphäre von "His Dark Materials". Charaktere, Schreibstil, Ideen, es hat einfach alles gepaßt. Manche Leser bemängeln, daß ihnen das Ende nicht gefällt, aber mir ist das egal, denn ich habe damals mit dem dritten Buch angefangen und habe die anderen beiden später nachgeholt - wie gesagt, die Atmosphäre war spitze. ;)
Ob es Kinder- oder Erwachsenenbücher sind, ist mir herzlich egal. Ich weiß nur noch, daß ich Leuten, die versuchen, mich zu Harry Potter :( zu bekehren, gerne vom Einfallsreichtum Pullmans erzähle - denn nur so bekommt man Fans zum Schweigen.

Später habe ich noch "Das Banner des Roten Adlers" gelesen. Es handelt von Intrigen in einem fiktiven mitteleuropäischen Operettenstaat und einem Mädchen, das den Thronerben heiraten wird. Fragt mich nicht nach den Details! Ich fand damals die Charaktere irgendwie blaß, trotzdem war es ein recht spannendes Buch.
Gerold

Beitrag von Gerold »

ich fand die Bücher sehr genial, wirklich sehr fantasievoll und atmospährisch geschrieben... Auch wenn ich frage ob die Gesellschaftskritik im letzten Band wirklich so sein musste... o_O
Arrina

Beitrag von Arrina »

Hat einer von euch schon einmal "Lyras Oxford" in der Hand gehabt? Das ist wohl ein Buch mit Ansichtskarten und eine Geschichte, die in der Zeit nach dem "Bernsteinteleskop" spielt. Mich würde nur mal interessieren ob sich das lohnen würde :grin:
Gulp

Beitrag von Gulp »

Ich habs vor längerer Zeit mal gelesen. War eigentlich ganz nett, aber auch nicht soo besonders...ob es sich lohnt kommt drauf an, wie sehr du die Geschichte magst würde ich sagen, es war schon toll zu hören wie Lyra sich so entwickelt, auch wenn da nicht so viel dabei raus kam.
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

Jetzt kommt ja bald die Verfilmung in die Kinos. Und in der gegenwärtigen Atheismus-Debatte (falls die jemand mitverfolgt hat) spielt das Buch bzw. der Autor auch eine Rolle. In den USA hat eine katholische Liga bereits zum Boykott des Films aufgerufen.
Jeannie

Beitrag von Jeannie »

Habe Pullmann vor ein paar Jahren gelesen-einiges ist ganz nett, aber es ist wirklich nicht der Burner.
Bat

Beitrag von Bat »

Max, welche Atheismus-Debatte meinst? *ganz unwissend sei und so*
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

War vor ein paar Wochen im Spiegel. Siehe auch Richard Dawkins und seine Bewegung der "Brights" (neuer Name für Atheisten)
Tea Bag

Beitrag von Tea Bag »

Habe alle drei Bücher gelesen und war am ende ein wengerl entäuscht.

Der goldene Kompass hat mir irre gut gefallen und ich fand das Buch mal eine Wohltat, weil die Geschichte voller unverhersehbarer Wendungen war.
Das magische Messer hat mir dann schon nicht mehr so gut gefallen und durch das Bernsteinteleskop habe ich mich dann echt durchquälen müssen.
Mir wäre es im Nachhinein lieber gewesen, Philip Pullman hätte keine Trillogie daraus gestrickt, sondern es beim Kompass belassen.
Gottseidank ist der goldene Kompass eine abgeschlossene Geschichte, so dass man es lesen kann ohne die anderen beiden Bücher auch lesen zu müssen.
Der goldene Kompass alleine gesehen ist aber echt ein tolles Buch.

Ich war schon ziemlich Erwachsen (zumindest vom alter her) als ich es gelesen habe. Und denke, dass es nicht unbedingt ein Kinderbuch ist.
Würde es von alter her, ab 12 aufwärts empfehlen. Da es doch recht düster und stellenweise sogar recht brutal ist, denke ich nicht, dass man es schon 8 jährigen in die Finger drücken muss. Somit ein eher ein Jugendbuch, welches aus Erwachsene gut unterhält.
frenchAngua

Beitrag von frenchAngua »

[quote]
Tea Bag schrieb am 25.11.2007 um 12:00 :

Gottseidank ist der goldene Kompass eine abgeschlossene Geschichte, so dass man es lesen kann ohne die anderen beiden Bücher auch lesen zu müssen.
Der goldene Kompass alleine gesehen ist aber echt ein tolles Buch.
[/quote]
Naja, das denke ich gar nicht. Die Geschichte ist an der Stelle nicht zuende, auch wenn die Verfilmung uns das glauben machen mag:wink:
Isadora

Beitrag von Isadora »

Ja, also Kinderbücher sind das meiner Meinung nach wirklich nicht. Selbst mir (horrorfilmsammlungsabgehärtet) hat die ein oder andere Sache irgendwie die Zähnennägel aufgebogen.
Und ich stimme auch zu, dass die beiden Folgebände schwächeln. Sie sind von der Stimmung her passig, aber die Geschichte wird zu konfus, zu mechanisch und zu kalt, zumindest nach meinem Empfinden. Ich habe den ersten Band verschlungen, bei dem zweiten musste ich mich ein wenig zwangsmotivieren. Momentan lese ich das Dritte und es ist mir einfach zu religiös, zu konstruiert. Es fesselt mich eigentlich gar nicht, obwohl es einen gewissen Grad an Fantasie und Spannung aufrechterhalten kann. Im Grunde lese ich das Bernsteinteleskop nur, um das Ende zu erfahren, nicht wegen dem Lesegenuss.
Tea Bag

Beitrag von Tea Bag »

Hmmmm...ich bilde mir ein, bei der Verfilmung mal ausgeschlafen im Kino gewesen zu sein...und im Kino war die Geschichte nicht abgeschlossen, sondern auf Fortsetzung aus. Während beim ersten Band der TRilogie eingetlich die Geschichte schon ein Ende hatte.

Ich habe den ertsen Band gelesen, da war der gerade erschienen und das es mal ein Dreiteiler wird, stand da noch nicht fest.
Ich musste dann fast zwei Jahre warten, bis der zweite Band in deutsch raus kam. Danach war dann erstmal lange Schluss und auf nachfragen in allen Buchläden hiess es der dritte Band wäre immer noch nicht fertig geschrieben und die Release des Buches verschob sich immer weiter und weiter,,,
Als es den dritten Band dann endlich gab hatte ich so das Gefühl, dass Pullmann hier auch nicht mehr so den elan hatte....
Dazu kam, das zwischen dem ersten und dem dritten Band fast fünf Jahre lagen, so dassich aus der Geschichte auch schon wieder etwas draussen war...

Wer von Euch hat denn den Film geschaut. Und wie fandet ihr den?
Also Nicole Kidman fand ich eine gute Idee ...die passte meiner Meinung nach gut in diese Rolle.
Auch Lyra fand ich gut.
Allerdings fand ich als kleine Kritik am Film, dass die Beziehung zwischen Daemon und Mensch nicht ganz so klar rüber kam. Meine bessere Hälfte kannte das Buch nicht und erst durch meine Erklärungen nach dem Film, hat er einiges besser Verstanden.
Ansonsten war ich positiv überrascht, dass der Film doch recht dicht am Buch war.
Ach ja, der Eisbär kam ein bisserl albern rüber...ich hatte den im Buch doch etwas unnahbarer in Erinnerung...
Bat

Beitrag von Bat »

Ich finde sowohl Film als auch Buch haben ein recht offenes Ende. Nur ein etwas anderes.
PRIME_BBCODE_SPOILER_SHOW PRIME_BBCODE_SPOILER: goldener Kompass
Im Buch hat Lyra ihr Hauptziel, ihren Vater zu finden erreicht, doch setzt sie sich dann eine neue Aufgabe, so, dass es schon unabgeschlossen wirkt.
Was den Film angeht: Ich finde ihn im großen unsd ganzen gelungen. Es gibt zwar einige Abweichungen zum Buch, die zum Teil einen etwas anderen Eindruck der Figuren erwecken, als sie im Buch dargestellt sind und auch bleibt einiges unklar, wie zum Beispiel die Sache mit den Daemonen, auch wenn versucht wird das zu erklären.

Zu den Eisbären: Die reine Animation der Eisbären finde ich unheimlich gelungen. Das sind wirklich Eisbären. Und ich mag den Kontrast zwischen dem Gang der Eisbären, dieses schlurfende, o-beinige, oder beim rennen das hoppelnde, zu dem "harten Kriegerimage".
Was mich gestört ist, dass die nicht richtig "vorgestellt" wurden. Im Buch erfährt Lyra von Iorek einiges über die Bären, dass man sie nicht überlisten kann. Dieses Detail finde ich im Lauf der Geschichte nicht unwichtig:wink:
Gulp

Beitrag von Gulp »

Ich fand den Film ziemlich toll... Da ich die Bücher wirklich gern mag, war ich mir nicht ganz sicher ob ich reingehen sollte aber ich finde es hat sich wirklich gelohnt und der Film reicht auf jeden Fall an das Buch heran! Die Stimmung kommt gut rüber, und besonders der Charme dieser alten und gleichzeitig total fortschrittlichen Maschinen ist einfach ganz besonders... Die Schauspieler fand ich auch ziemlich gut! Das einzige was mir nicht so sehr gefallen hat waren die Hexen, die waren ein bisschen zu kitschig und übertrieben. Und die Schlacht am Ende so groß zu machen wäre vielleicht auch nicht nötig gewesen.
Fazit: Ich freu mich auf die nächsten Filme! Vor allem da ich die Fortsetzungen auch schon sehr gern gelesen hab und mindestens genauso gut wie den Goldenen Kompass fand.
ChrisJ

Beitrag von ChrisJ »

Also ich habe zuerst den Film gesehen und war ziemlich begeistert. Was mir allerdings Fehlte war eine ausführlichere Erklärung der Dinge und eben nicht so dieses "rennen am Roten Faden der Geschichte", welches der Film doch irgendwie Verfolgt.

So hab ich mir dann gleich die Trilogie bestellt und zumindest bis jetzt hat der erste Teil, also der Goldene Kompass all meine Erwartungen erfüllt. Und ich muss gestehen das Lesen dieses Buches richtig genossen zu haben.

Desweiteren bin ich grade auf den ersten 50 Seiten des zweiten Buches und abgesehen davon das es 100 Seiten weniger Inhalt verspricht als der erste Teil. Gefällt er mir auch ganz gut.

Das einzige was mir ein wenig aufgestoßen hat, war die schlechte Deutsche Übersetzung. Zugegeben ich habe die Englische Version noch nicht gelesen, weil ich deren Sprache nicht so ganz gut mächtig bin. Aber selbst für einen Leihen merkt man dem Deutschen Buch eine gewisse "Klötzchen-BauSatz-Weise" an. Das Magische Messer scheint aber ein wenig besser, übersetzt zu sein. Oder ich hab mich einfach schon dran gewöhnt.

Bisher fesselt mich schon noch der Gedanke wie es weitergeht und trotzdem freue ich mich auf die Filme weil sie eine sehr professionelle Umsetzung haben. Seit den ersten drei Krieg der Sterne-Teilen (4,5,6) ist mir kein so guter Film mehr begegnet. Was dem auch zugute kommt ist, das er als "Jugend-Film" verfilmt wird. So versucht man die Geschichte zu transportieren und eben nicht "nur" durch Gewalt, Action "aktuelle" Politik oder Werbung.

Die Umsetzung wie sie das Alethiometer liest, finde ich allerdings sehr sehr schlecht!

Bei Youtube gibt es Übrigens einen Amerikanischen Trailer (5 Minuten) mit Deutschem Untertitel. Der Szene aus dem ersten Buch zeigt, die aber wohl erst im 2 Teil erscheinen werden.

Link: http://chi-v226.chi.youtube.com/get_vid ... ZL00DH0afA

Vielleicht schafft es der zweite Teil, ja im Film eindrucksvoller zu erscheinen als im Buch ;)

Grüße!
Der Affe Graham

Beitrag von Der Affe Graham »

Zu Max Sinister bzw. der Atheismus-Debatte (die genau das macht, was ich an religiösen Institutionen kritisieren würde: den Rest der Menschheit für bescheuert erklären, was zwar dem eigenen Ego, allem anderen aber nicht weiterhilft. Off-topic meine Meinung, ein Simpsons-Zitat: "Die Religion soll sich 400 Meter von der Wissenschaft entfernt halten", dann kommen sie sich nicht in die Quere und alle außer Kreationisten und anderen Fanatikern sind zufrieden.):
Ich verstehe nicht ganz, warum sie gerade den Film boykottieren wollten, der hat den religösen bzw. atheistischen Aspekt gar nicht so stark bis überhaupt nicht thematisiert (und ist auch sonst eher mäßig)?
Ansonsten finde ich die Bücher an sich, vor allem den letzten Teil gerade auch deswegen interessant ... natürlich auch die gelegentlichen Steampunk-Elemente; insgesamt wird es ziemlich komplex und mehrdeutig, ich würde es also nicht unbedingt als (reines) Kinderbuch abtun. Es ... langweilt nicht, das ist wohl die Hauptsache.
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

Naja, die ersten beiden Teile enthalten eher subtile religionskritik, unter der Oberfläche. Der dritte Teil dagegen... ich habe ihn nicht gelesen, aber er scheint so subtil zu sein wie ein Amboss auf den Kopf.
Jeannie

Beitrag von Jeannie »

Der Dritte Teil ist abschnittsweise eine Uminterpretierung der Apokalypse- Satan als arme Sau. Insoweit schon eine klare Stellungnahme- das Ganze war ja auch Gegenreaktion auf die Inklings. Das ist allerdings eine Grundatzfrage bei Belletristik- die indirekte Vermittlung von Weltanschauung.
Wo klar deklariert wird, wozu der Verfasser steht oder eine tolerante Haltung gezeigt wird,obwohl der Verfasser durchaus einen eigenen Standpunkt hat, ist das okay. Wo das nicht der Fall ist und der Leser den ideologischen Haken ahnungslos mitsamt dem leckeren Wurm der Story schluckt, habe ich zumindest bei Kinder- und Jugendbüchern bedenken- unabhängig, um welche Weltanschauung es geht.
Prattchet fand ich von Anfang an toll- er stellt in Frage, karikiert, aber immer auf eine offene, anständige und humane Art.
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