Pratchett ist kein Fantasyautor!

Sein Leben, seine Arbeit und alles, was sonst noch mit ihm zu tun hat, findet hier Platz.
Feles Cum Libero

Beitrag von Feles Cum Libero »

Wieso soll das ein Widerspruch sein? Schließlich gibt es einen Unterschied zwischen dem Kreis der akademisch gebildeten Literaten und der breiten Masse<!-- BBCode Note-Marker Start-One --><font color="#FF0000">*<!-- BBCode Note-Marker Start-Two -->1<!-- BBCode Note-Marker End-One --><!-- BBCode Note-Marker End-Two -->. Ein Buch kann durchaus angesehen sein, ohne dass jeder Mensch davon gehört oder es gar gelesen hat. Gilt z.B. für einige Nobelpreisträger.


[quote]Steven schrieb am 25.10.2005 um 23:24 :
[Tolkien] war das für die Fantasy, was Herbert G. Wells für die Science-Fiction Literatur war und Arthur Conan Doyle für die Krimis. Tolkien war der Anfang! Nicht mehr und auch nicht weniger.[/quote]
Wenn wir schon dabei sind: Bei der Science Fiction war es eher Jules Verne und bei den Krimis eher Edgar Allen Poe :wink:.



<!-- BBCode Note Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><tr><td><font size=-1>Fußnoten:<table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></td></tr><tr><td><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE><!-- BBCode Note Start-One --><font color="#FF0000"><!-- BBCode Note End-One -->1<!-- BBCode Note Start-Two --><br /><!-- BBCode Note End-Two -->Ja, diese Einteilung ist zu grob, aber das ist das Stilmittel der Übertreibung :wink:<!-- BBCode Note Start-Three --><br /><br /><!-- BBCode Note End-Three --></BLOCKQUOTE></FONT></td></tr><tr><td><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></td></tr></table><!-- BBCode Note End -->

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Feles Cum Libero am 26.10.2005 um 11:37 ]
Steven

Beitrag von Steven »

Liebe Feles Cum Libero, irgendwie erinnerst du mich an meine große Schwester, die sagt auch grundsätzlich das Gegenteil von dem was ich sage. Nicht unbedingt, weil sie recht hat, sondern weil sie unbedingt recht behalten will. :wink:

Wenn ich von ?Fantasy? im literarischen Sinne spreche, dann meine ich natürlich ?Fantasy? so, wie wir es kennen. Fantasy von Hohlbein, Marion Z. Bradley, Salvatore und Pratchett (Oh nein!), populistische Fantasy, Fantasy für?s Volk, für die Massen. Ich rede von FantasyLiteratur, die ein Deutschlehrer noch nicht einmal mit einer umwickelten Kneifzange anfassen würde! Nicht von akademischen ?sieben Kostbarkeiten?, die von vertrockneten Bibliothekarinnen gehütet werden.
Diese Wende in der modernen LiteraturGeschichte hat Tolkien bewirkt. Er hat die breite Öffentlichkeit für dieses Genre begeistert. Ob er das so geplant oder gewollt hat, weiß ich nicht. Er war auch nicht der Einzige, das habe ich auch nie behauptet. Aber er war der bedeutendste FantasyAutor seiner Zeit, einer Zeit in der es Fantasy, so wie wir sie Heute kennen, noch gar nicht gab. Das ist der Kern meiner Aussage!

Im Übrigen habe ich dir eine Falle gestellt und du bist mir direkt ins Netz gegangen. HA!
Selbstverständlich ist Jules Verne der Vater der Science-Fiction Literatur und nicht H.G. Wells. Aber damit hast du MEINE überragende Argumentation unterstützt... Heh! Hör sofort auf zu lachen! Wenn hier einer lacht, dann bin ich das!
Ponder

Beitrag von Ponder »

[quote]
Erstellt am 26.10.2005 um 00:22 von Feles Cum Libero
Ich würde nicht sagen, dass die Fantasy vor Tolkien vor sich hin gedämmert hat. Nur interessierte sich die breite Öffentlichkeit nicht sonderlich dafür.
[/quote]
- eigentilch ist das ganz und gar kein Widerspruch, er sagt ja nur aus, dass es eben vor Tolkien schon (gute) Fantasy gab, diese aber einfach nicht die große Beachtung fand...

Und warum hat Feles "damit" (dem "H.G. Wells - Argument") deine Argumentation unterstützt? Und welche Argumentation meinst du eigentilch? *verwirrt ist*
fraggel-Chris

Beitrag von fraggel-Chris »

Argumetationskette? Wo?

Erinnert mich eher an so komische Typen die immer das letzte Wort haben wollen, auch wenn sie schon lange argumentativ widerlegt worden sind:wink:
Tod

Beitrag von Tod »

[quote]
Steven schrieb am 26.10.2005 um 23:22 :
Wenn ich von ?Fantasy? im literarischen Sinne spreche, dann meine ich natürlich ?Fantasy? so, wie wir es kennen.
Diese Wende in der modernen LiteraturGeschichte hat Tolkien bewirkt. Er hat die breite Öffentlichkeit für dieses Genre begeistert.
[/quote]
Zu der Zeit war fast kein Genre wirklich angesehen und praktisch alles eine Niesche. Ich würde es eher als natürliche Entwicklung der Globalisierung und des Verlagswesens ansehen, dass heute einfach alles gedruckt wird. Für die meisten ist Fantasy trotz Tolkien und Co nicht gesellschaftsfähig.
Feles Cum Libero

Beitrag von Feles Cum Libero »

Stimmt, Fantasy wird (leider) meistens der Trivialliteratur zugeordnet.

:wink:.)

Tolkien ist für dich also "der Anfang", weil er durch seinen Erfolg die breite Öffentlichkeit auf das Genre Fantasy aufmerksam gemacht und es - in deinen Augen - dadurch geprägt hat<!-- BBCode Note-Marker Start-One --><font color="#FF0000">*<!-- BBCode Note-Marker Start-Two -->1<!-- BBCode Note-Marker End-One --><!-- BBCode Note-Marker End-Two --> Damit kann ich leben.

Für mich ist Tolkien nach wie vor lediglich einer der frühen Fantasy-Autoren und hatte - aus welchem Grund auch immer - mehr Erfolg als viele seiner Kollegen.
<!-- BBCode Note Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><tr><td><font size=-1>Fußnoten:<table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></td></tr><tr><td><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE><!-- BBCode Note Start-One --><font color="#FF0000"><!-- BBCode Note End-One -->1<!-- BBCode Note Start-Two --><br /><!-- BBCode Note End-Two -->Würde zwar immer noch behaupten, dass andere Autoren da auch noch eine Rolle gespielt haben, z. B. C. S. Lewis, aber diese Diskussion dauert schon lange genug :wink:.<!-- BBCode Note Start-Three --><br /><br /><!-- BBCode Note End-Three --></BLOCKQUOTE></FONT></td></tr><tr><td><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></td></tr></table><!-- BBCode Note End -->

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Feles Cum Libero am 27.10.2005 um 13:27 ]
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

Nun, der Grund ist wohl, dass Tolkien seine Gegen-Welt tatsächlich sehr ernst genommen hat - man denke nur an die diversen Sprachen, die er eigens dafür entwickelt hat. Übrigens war er darin auch nicht der Erste. Soweit ich mich erinnere, haben auch die Brontè-Geschwister Geschichten geschrieben, in denen Fabelwesen vorkommen, eigene Reiche und auch eine eigene Sprache.

Zur Odyssee und Ilias: Die haben mit Fantasy nun wirklich nichts zu tun. Es sind Epen, die aus Mythen und mündlichen Überlieferungen entstanden und auch als historische Quellen zu nutzen sind (vgl. Schliemann, der mit der Ilias in der Hand Troja gefunden hat. Könntet Ihr mit HdR Hobbitshausen finden?). Ebensogut könnte man sagen, die Bibel sei Fantasy (es sei denn, man geht davon aus, dass ER persönlich diktiert hat). .... dann ist es eben Fantasy. Und Krimi. Und Gesellschaftskritik. Und Satire. Und auch Sci-Fi.
Je nachdem, wie man seine Bücher liest. Die einen können mehr Kritisches (auf die Rundwelt bezogen) herauslesen, für die anderen ist es einfach komisch. Andere sehen in den Hexen emanzipatorische Vorreiter (auf Besen), für andere ist Hex Sci-Fi-Element. Jeder sieht doch in einem Buch etwas anderes - deswegen gehen ja auch Literaturverfilmungen so oft schief, weil da ja nur eine Lesart eines Buches umgesetzt wird.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tortoise am 27.10.2005 um 14:35 ]
Steven

Beitrag von Steven »

[quote]
Erstellt am 27.10.2005 um 14:21 von Tortoise

Zur Odyssee und Ilias: Die haben mit Fantasy nun wirklich nichts zu tun. Es sind Epen, die aus Mythen und mündlichen Überlieferungen entstanden:evil:

Auch Pratchett übt, versteckt in seinen Geschichten Kritik. Deshalb der Vergleich mit Homer, auch wenn es sich im ersten Moment etwas weit hergeholt anhört.

[quote]
Erstellt am 27.10.2005 um 14:21 von Tortoise

:razz: Deshalb ist das mein letzter Beitrag zu diesem Thema. Und tschüss!
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

Hmmm:wink:
Steven

Beitrag von Steven »

:razz:
Arc-en-ciel

Beitrag von Arc-en-ciel »

[quote]Einen ähnlichen Streit gab es auch zwischen adligen Bewohner seiner Heimatstadt.

In der Odyssee gibt es die Stelle, in der Odysseus und seine Jungs beinahe von Polyphem, dem Zyklopen gefressen werden. Damit spielt Homer auf den Bruch des Gastrechtes an, der von einigen seiner Mitmenschen begangen wurde (Schlimme Sache damals!). [/quote]
Anscheinend weißt du ja viel über das Leben Homers, und da darf ich dich denn mal fragen, wo liegt denn seine Heimatstadt überhaupt?
Und von wem wurde denn das Verbrechen des Bruches der Gastfreundschaft begangen?
Tod

Beitrag von Tod »

Bessere Idee: Ihr klärt das in Privaten Nachrichten und wir kehren zum Thema des Threads zurück.
Hamsta

Beitrag von Hamsta »

Ich will (habe den Thread gerade erst entdeckt) nur mal kurz noch loswerden, dass Phantastik (und damit auch Fantasy, sei das nun das selbe oder ein Subgenre) nach Zondergeld (Phaicon I) nichts weiter ist als eine bis in die letzte Konsequenz vollzogene Realistik. D. h. was phantastisch ist, erhebt nicht den Anspruch auf eine strenge Phantastik und auch nicht auf eine strenge Realistik. Es schwebt quasi dazwischen.

Sehr hilfreich zur Untermauerung dieser These, die mir persönlich sehr entgegenkommt, ist auch das wilde Denken nach Levi Strauß (guckt mal bei Wikipedia nach). Im Prinzip finde ich das einen ganz schönen Ansatz für Phantastik/Fantasy, denn egal wie viel Literatur man findet, findet man immer gegensätzliche Meinungen und die meisten gehen die Phantastik so bitter ernst an, als wäre das Atomphysik oder so :smile: wollte nur auch mal was dazu sagen :smile:
Hamsta

Beitrag von Hamsta »

:smile:

Den Unterschied zwischen Phantastik und Fantasy kann man wo anders ausdiskutieren, aber der ist total konfus -> <-
Antworten