Die Orang-Utans sterben!

Sein Leben, seine Arbeit und alles, was sonst noch mit ihm zu tun hat, findet hier Platz.
Feles Cum Libero

Beitrag von Feles Cum Libero »

[quote]Steven schrieb am 05.12.2005 um 20:22 :

Hat das Erbgut nun doch nicht die Bedeutung auf die Entwicklung eines Lebewesens/ des Menschen, wie man bisher angenommen hat?[/quote]
Die meisten Genetiker werden dir sagen, dass das Erbgut nicht allein ausschlaggebend ist für die Entwicklung eines Lebewesens. Die "interne Verarbeitung" der DNA und Umwelteinflüsse spielen auch eine große Rolle. Ein Klon ist deswegen nicht 100% identisch mit dem Erbgut-Spender, nur sein Erbgut ist es. Nur die Medien machen einem vor, dass ein Klon immer ganz genau so sein müsste wie sein Vorfahr.
Dass Copycat nicht so aussieht wie die Mutter, ist nicht weiter verwunderlich<!-- BBCode Note-Marker Start-One --><font color="#FF0000">*<!-- BBCode Note-Marker Start-Two -->1<!-- BBCode Note-Marker End-One --><!-- BBCode Note-Marker End-Two --><!-- BBCode Note Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><tr><td><font size=-1>Fußnoten:<table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></td></tr><tr><td><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE><!-- BBCode Note Start-One --><font color="#FF0000"><!-- BBCode Note End-One -->1<!-- BBCode Note Start-Two --><br /><!-- BBCode Note End-Two -->Wenn du genauer wissen willst, woran das liegt, schick mir 'ne PN.<!-- BBCode Note Start-Three --><br /><br /><!-- BBCode Note End-Three --></BLOCKQUOTE></FONT></td></tr><tr><td><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></td></tr></table><!-- BBCode Note End -->
Bodo

Beitrag von Bodo »

...
So wie die gegenwärtigen Möglichkeiten sind wohl eher ungeeignet, allerdings sind die ja auch erst am Anfang, wer weiß, was da noch kommt.
Ich bin insgesamt ein Klongegner, allerdings wüsste ich nicht so recht, ob ich im Zweifelsfall 'Nein!' rufen würde, wenn die Chance besteht damit ein Tier zurück zu bekommen, das wir ausgerottet haben.
Nochmal um Missverständnisse vorzubeugen: ich habe nicht gesagt, dass Klonen mir als die Möglichkeit zur Arterhaltung vorschwebt, wenn überhaupt dann nur als letztes Mittel, wenn alles schief glaufen ist. Ich habe nur gesagt, dass ich einige deiner technischen Kritikpunkte für nicht so gravierend halte, und deswegen in dem zusammenhang nicht von 'Science Fiction' sprechen würde.


[quote]
Man stellte fest, dass die DNA selbst altert, sich folglich auch nicht, wie immer wieder behauptet, beliebig oft kopieren lässt.
[/quote]

Hm... (ein weiteres mal: ich bin kein Genetiker *g*)
Ich weiß jetzt nicht von welchen Zeiträumen du sprichst, im Prinzip lässt sich DNA natürlich beliebig oft kopieren - dass ist ja das, was seit Beginn des Lebens wie wir es kennen passiert.
Natürlich sind da viele Reparaturmechanismen am Werk und es treten trotzdem Mutationen auf - stellt sich halt jetzt die Frage wo hier das Kriterium liegt, dass jetzt entscheidet 'geht' oder 'geht nicht'. Im technischen Sinne von 'funktionieren' geht esja wohl durchaus.


[quote]
Wenn dem so ist, müssen wir viele moralische Bedenken im punkto ?Eingriff in das menschliche Genom? über Bort werfen! Denn wenn der Mensch durch seine Umwelt bestimmt wird und nicht durch seine Gene, kann man auch dafür sorgen, dass er den besten Start ins Leben hat.
[/quote]

Die Klonkatze kenn ich nicht.
Dass das Genom nur einen Teil ausmacht und äußere Faktoren einen entscheidenden Beitrag zu vielen Merkmalen haben ist nichts neues, warum aber die Moralischen Bedenken dagegen, an unserem Erbgut rumzumachen, deswegen fallen sollen, das musst du mir erklären, das verstehe ich nicht.
Bodo

Beitrag von Bodo »

Huch, was alles zwischendrin gepostet wird, wenn man zu lang zum schreiben braucht:grin:

@Pon:
Ich weiß nicht wie die Lage in den einzelnen Fällen war (= ob sich die bisherigen Klonviecher nicht fortpflanzen konnten oder nur nicht alt genug geworden sind), bzw. ob sich nicht inzwischen auch welche reproduziert haben.
Der Unterschied zu den Hybriden (bei denen es wegen Inkompatibilität ihrer Genome zu Sterilität kommt) ist hier eben, dass bei den ganzen Klon-prozeduren wohl noch ziemlich viel schief läuft, wobei dann wohl auch die Fortpflanzungsfähigkeit auf der Strecke bleiben kann. Das ist dann aber nichts 'prinzipielles' wie bei den Hybriden, sondern technische unausgereiftheit.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bodo am 05.12.2005 um 23:29 ]
Feles Cum Libero

Beitrag von Feles Cum Libero »

:wink:<!-- BBCode Note Start-Three --><br /><br /><!-- BBCode Note End-Three --><!-- BBCode Note Start-One --><font color="#FF0000"><!-- BBCode Note End-One -->2<!-- BBCode Note Start-Two --><br /><!-- BBCode Note End-Two -->Die Betonung liegt auf "fast" :wink:.<!-- BBCode Note Start-Three --><br /><br /><!-- BBCode Note End-Three --><!-- BBCode Note Start-One --><font color="#FF0000"><!-- BBCode Note End-One -->3<!-- BBCode Note Start-Two --><br /><!-- BBCode Note End-Two -->Beim Klonen von Kühen wurde dagegen eine Verlängerung festgestellt.<!-- BBCode Note Start-Three --><br /><br /><!-- BBCode Note End-Three --></BLOCKQUOTE></FONT></td></tr><tr><td><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></td></tr></table><!-- BBCode Note End -->

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Feles Cum Libero am 06.12.2005 um 00:24 ]
Steven

Beitrag von Steven »

Wie schon erwähnt, beschränkt sich mein gesamtes Wissen zu diesem Thema auf einige Informationen, die ich aus den Medien habe, also erwartet von mir keinen besonders tiefsinnigen Beitrag.

Ich habe etwas im Netz gekuckt und tatsächlich einen Bericht wieder gefunden, den ich vor einiger Zeit zum Thema Dolly gelesen habe. Da steht auch was, über das altern der DNA.

Wen es interessiert, hier: http://www.vcell.de/genomstation/klonschaf_dolly_.html

Jetzt muss ich etwas weiter ausholen. Als ich noch beim Bund war, hatten wir ab und an Politische Bildung. Dabei wurden aktuelle Themen angesprochen und zum Teil diskutiert. Eigentlich war das Ganze, nur eine Art Übung für Offiziersanwerter um ihre Redefähigkeiten zu verbessern. (Zu mindestens hatte ich diesen Eindruck.) Manchmal mussten auch Wehrpflichtige Vorträge abliefern, quasi als Strafe.
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie beliebt diese Veranstaltungen bei den Soldaten gewesen ist. Einmal hielt auch ein junger Pfarrer (Vielleicht auch Pristerschüler. Weiß ich net mehr.) einen Vortrag über das Thema ?Genforschung und Moral? (Oder so ähnlich.).
Er versuchte auf die moralische Gefahr hinzuweisen, die entstand, wenn man im menschlichen Genom (Erbgut) Veränderungen vornimmt. Dabei ging es nicht um die technische Machbarkeit, sondern nur um den moralischen (und teilweise, auch auf den religiösen) Aspekt der Genforschung. Ich fand das alles sehr interessant und hab natürlich viele Fragen gestellt, bis mich mein Feldwebel an der Schulter packte und meinte, ich sollte endlich die Klappe halten, er will auch noch mal nach Hause.

Der junge Mann (Und er war wirklich jung, vielleicht neunzehn.) meinte, dass viele von uns (Damit versucht er uns persönlich anzusprechen.) gar nicht auf der Welt wären, wenn unsere Eltern die Möglichkeit gehabt hätten, unsere Gene vor unserer Geburt auszusuchen. Natürlich hätten sie dann das bestmögliche ?Erzeugnis? gewählt und dafür gesorgt, dass angeborene ?Behinderung? wie, Sehschwäche, Herzfehler, Krebsrisiko und Übergewicht ausgeschlossen wurden.
Ich fand das eigentlich nicht so schlimm, das sagte ich ihm auch. Doch er erwiderte, dass es gerade diese ?Fehler? sind, die einen Menschen ausmachen und man doch lieber mit Behinderungen lebt, als gar nicht.
Der Meinung war ich absolut nicht. Jeder Krebspatient, würde seinen Eltern doch auf Knien und Händen danken, wenn sie es ihrem Kind ermöglicht hätten, gesund zu leben.
Ja und wo sind dann die Grenzen der Genommanipulation? Fragte er mich. Wenn wir schon dabei sind, könnten wir doch gleich dem Menschen eine größere Lunge, ein zweites Herz und kräftigere Muskeln geben!
Sein Argument hat mich nicht unbedingt umgerissen. Ich sagte, dass beim nächsten Marsch schnellere Beine sicherlich nicht schlecht wären. Kein besonders guter Gag, aber ich erntete ein paar Lacher.

Das alles hätte ich wahrscheinlich, auch viel kürzer erzählen können, aber das ist nun mal nicht meine Art. Vielleicht auch ein Fehler in meinem Erbgut? Ein Fehler, der mein Wesen definiert. Das Schwaffelgen! Und wenn ich dat nicht hätte, würdet ihr es viele leichter haben.

Wenn man also aus den Experimenten mit Dolly und ?Copycat? (Einfach googeln!) den Schluss zieht, dass der Mensch eben nicht vollständig durch seine Gene bestimmt wird, stellt sich folglich die Frage, ob man dann nicht, ohne jede Rücksicht auf eventuelle moralische Bedenken, Erbkrankheiten bereits im Mutterleib heilen sollte, in dem man sie aus den Genen des Embryos entfernt und wenn man schon dabei ist, ihm auch noch ein paar schnellere Beine macht.

Es gibt da diesen Film ?Gataka?, der genau dieses Thema anschneidet. Ich finde die geschilderte Zukunftsvision stark übertrieben, wenn auch sehr interessant. Im Grund geht es darum, dass genetisch verbesserte Menschen alle Topjobs bekommen und die ?Normalen? gemoppt werden.
Die Zentraleaussage des Filmes ist, dass der Mensch auch mit angeborenen Schwächen über sich hinauswachsen kann und mehr ist, als die Summe seiner Teile.
Davon bin auch ich fest überzeugt, aber warum soll ich meinen Kindern, den bestmöglichen Start ins Leben verwehren und sie unter den Schwächen meiner Gene leiden lassen?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Steven am 06.12.2005 um 01:28 ]
Bodo

Beitrag von Bodo »

[quote]
Steven schrieb am 06.12.2005 um 01:15 :
Da steht auch was, über das altern der DNA.
[/quote]

Ja, das hab ich schonmal in ner Vorlesung gehabt, das ist aber afaik nicht für alle Tiergruppen so, und bezieht sich so auch nicht auf das Erbgut der Keimbahnzellen, sondern nur auf Körperzellen.


[quote]
Der junge Mann (Und er war wirklich jung, vielleicht neunzehn.) meinte, dass viele von uns (Damit versucht er uns persönlich anzusprechen.) gar nicht auf der Welt wären, wenn unsere Eltern die Möglichkeit gehabt hätten, unsere Gene vor unserer Geburt auszusuchen. Natürlich hätten sie dann das bestmögliche ?Erzeugnis? gewählt und dafür gesorgt, dass angeborene ?Behinderung? wie, Sehschwäche, Herzfehler, Krebsrisiko und Übergewicht ausgeschlossen wurden.
Ich fand das eigentlich nicht so schlimm, das sagte ich ihm auch.
[/quote]

Du findest es nicht schlimm wenn menschliche Embryonen abgetrieben und /oder wie Müll entsorgt werden, weil sie eine Behinderung in sich bergen?
Du weißt schon, auf was für Terrain du dich da begibst, oder???


[quote]
Doch er erwiderte, dass es gerade diese ?Fehler? sind, die einen Menschen ausmachen und man doch lieber mit Behinderungen lebt, als gar nicht.
Der Meinung war ich absolut nicht. Jeder Krebspatient, würde seinen Eltern doch auf Knien und Händen danken, wenn sie es ihrem Kind ermöglicht hätten, gesund zu leben.
[/quote]

Sorry, aber du driftest mal wieder schön fließend zwischen den Themen hin und her. Wenn es um die Frage geht, von der du oben sprichst, dannsind nicht 'krank leben lassen oder heilen' die Alternativen, sondern 'krank leben lassen oder töten und einen anderen nemen'. Und ich bezweifle, das viele Krebskranke ihren Eltern auf Knien danken würde, wenn sie einfach schon zu Schwangerschaftszeiten entsorgt worden wären, damit ihre Stelle von nem gesunden Kind eingenommen werden kann. Davon abgesehen ist Krebs afaik seltenst was angeborenes, es bleibt also mehr bei den Behinderungen, die du oben ansprichst.
Ich wäre wenn meine Eltern so gedacht hätten übrigends auch nicht da - herzlichen dank???)
- da wir auf diese Weise so viel abtreiben müssen, das die Frauen eigentlich mit schwanger werden nicht mehr nachkommen, vielleich sollte man doch gleich künstliche Befruchtung im Reagenzglas gesetzlich verordnen???
Ich persönlich würde vorziehen es nicht rauszufinden, ich denke es gibt Wege, die man besser nich einschlägt.

[quote]
Davon bin auch ich fest überzeugt, aber warum soll ich meinen Kindern, den bestmöglichen Start ins Leben verwehren und sie unter den Schwächen meiner Gene leiden lassen?
[/quote]

Damit es deine Kinder sind.
Und nicht gentechnisch zusammengeflickte Konsumware, die dich zufällig Papa nennt.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bodo am 06.12.2005 um 21:45 ]
Steven

Beitrag von Steven »

Lieber Bodo, kann es sein, dass du ein junger Militärseelsorger aus Brandenburg bis? :smile: Nein! Seltsam...

Wie kann ein kluger Mensch nur derartig verbohrt in seine stereotypen Ansichten sein? Die von dir beschriebene Zukunftsvision ist ja sogar noch um einiges schlimmer als der Film Gataka selbst und der war schon unglaubwürdig! Du kannst doch diese völlig überzogenen Verhältnisse nicht ernsthaft als Argument anführen! Okay, jedem seine Meinung. Dafür stehe ich ein und wenn es sein muss, dann blute ich auch dafür. Aber das... AUA... Nie-nie-nie-nie-nie-nie und dreitausend Mal NIE!!! von Abtreibungen gesprochen habe! Den Schuh zieh ich mir nicht an! So blöd bin ich nun auch nicht!
Und wenn du dich jetzt fragst, was ich dann gemeint habe, dann lass dir gesagt sein, dass die Manipulation einer künstlich befruchteten Eizelle, nichts mit Abtreibung zutun hat!

Natürlich sind die Gefahren, die du an gesprochen hast (Obwohl stark übertrieben!) vorhanden und sollten nie ignoriert werden. Anderseits bietet uns die Genforschung Möglichkeiten Menschen zu helfen und es wäre vermessen diese Hilfe kategorisch abzulehnen, nur weil man von einem schlechten Science-Fiction Film zu sehr mitgerissen wurde.

Was mir überhaupt nicht geglückt zu seien scheint, ist der Versuch dir meine These zu verdeutlichen und du hast mit deiner Kritik vollkommen recht, ich sollte mehr auf den Inhalt achten, anstatt auf die Form meines Beitrages.
Was soll's! Probiert ich es halt noch mal!

Die Aussage, dass der Mensch vollständig (Also so wie du jetzt bist! Mit all deinen Eigenheiten, deinen Fähigkeit, deinem Wesen und all den kleinen und größeren ?Fehlern?.) allein durch seine Gene bestimmt wird und das lange vor seiner Geburt bereits entscheiden wurde, halte ich für schlicht weg falsch! Es ist doch gerade der jahrelange Prozess des Aufwachsens, des Reifens, des Lernens und natürlich des Zufalls, der uns zu dem Menschen macht, der wir heute sind.

Die Frage, ob ein Leben ohne Behinderungen auch eine höhere Qualität hat, stellt sich gar nicht. Denn die Antwort ist ganz klar: Ja! Natürlich ist ein Leben ohne Binderungen besser, als ein Leben mit. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht weniger wert wäre oder nicht geschützt werten müsste!
Es gibt keinen Behinderten, der eine heilende Behandlung ablehnen würde (Vorausgesetzt die Behandlung birgt kein Risiko.), mit der Begründung, dass der Rollstuhl unter seinem Arsch ihn erst definiert. Andersherum würde eine Person, die sich selbst willentlich verstümmelt sofort in Gewahrsam genommen.

Die Unversehrtheit und der Schutz der Gesundheit ist eine der wichtigsten Grundlagen unserer Gesellschaft. Und das sind für mich keine leeren Worte!

Ob es normal ist, dass in den letzten Jahrzehnten Erbkrankheiten zugenommen haben, oder sie in den Jahrhunderten zu vor, einfach nicht aufgefallen sind (Weil die Leute an anderen Sachen gestorben sind.) weiß ich nicht. Ich bin nicht vom Fach.
Aber ich denke, dass die kulturelle Entwicklung des Menschen schneller vorangegangen ist, als seine Evolutionäre.
Ein gutes Beispiel dafür ist Übergewicht. Eine super Erfindung der Natur!
Allerdings nur für Steinzeitmenschen (bis hin zu den Menschen des Mittelalters!), die damit über Dürrezeiten gekommen sind, aber nicht für den modernen Menschen, der über eine permanente Versorgung verfügt.
Menschen, die aus biologischer Sicht, keinen Geschlechtspartner finden würden und damit eigentlich keinen Nachwuchs zeugen könnten, finden in unserer Gesellschaft trotzdem ihr Deckelchen (Und das ist auch gut so! Jeder hat das Recht glücklich zu sein!). Damit wird aber auch Erbgut weiter gegeben, das in der Natur aussortiert werden würde.
Versteht mich richtig, ich will auf gar keinen Fall Mitbürgern mit einer angeborenen Behinderung verbieten, eine Familie zu gründen oder Kinder zu zeugen. Doch viele tun es eben nicht, weil sie wissen, dass sie ihre Behinderung an ihre Kinder weiter geben würden. Diesen Menschen kann man durch die Manipulation ihres Erbgutes helfen. Und daran kann ich einfach nichts Falsches sehen.

Okay, den Mist mit dem ?Supermenschen? hab ich angefangen. Doch die Heilung von Erbkrankheiten und das tunen von Menschen, sind für mich zwei verschiedene Sachen, die man auch verscheiden regeln kann.

[quote]
Erstellt am 06.12.2005 um 21:41 von Bodo

Zu nächst mal eine weitere Gratulation für so einen grenzenlos stilvollen und tiefsinnigen Konter, auf eine solch oberflächliche und banale Frage.
[/quote]

Ja-Ja! Ich weiß, dass dat ein Scheißspruch war. Du musst darauf nicht rumreiten!

[quote]
Erstellt am 06.12.2005 um 21:41 von Bodo

Damit es deine Kinder sind.
Und nicht gentechnisch zusammengeflickte Konsumware, die dich zufällig Papa nennt.
[/quote]

Du musst noch eine Menge lernen, mein Freund. Für mich würde es absolut keine Rolle spielen, ob ein Kind, das mich Papa nennt, meine DNA hat oder nicht!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Steven am 07.12.2005 um 01:40 ]
Bodo

Beitrag von Bodo »

[quote]
Steven schrieb am 07.12.2005 um 01:28 :

Wie kann ein kluger Mensch nur derartig verbohrt in seine stereotypen Ansichten sein? Die von dir beschriebene Zukunftsvision ist ja sogar noch um einiges schlimmer als der Film Gataka selbst und der war schon unglaubwürdig! Du kannst doch diese völlig überzogenen Verhältnisse nicht ernsthaft als Argument anführen! Okay, jedem seine Meinung. Dafür stehe ich ein und wenn es sein muss, dann blute ich auch dafür. Aber das... AUA... Nie-nie-nie-nie-nie-nie und dreitausend Mal NIE..." - er kann sich auch darauf berufen, dass er gleich zu 'Y' springt und mit dem ganzen dazwischen nichts zu tun hat.

Stell dir vor, ich weiß tatsächlich, dass das zwei unterschiedliche DInge sind, aber du mixt hier eben scho wieder völlig unterschieldiche Dinge zusammen:

1. Du schreibst von "[...]dass viele von uns [...] gar nicht auf der Welt wären, wenn unsere Eltern die Möglichkeit gehabt hätten, unsere Gene vor unserer Geburt auszusuchen."
Wie glaubst du, dass das bei natürlichem Wege der Schwangerschaft funktionieren soll, außer durch Abtreibung kranker Embryonen - was auch genau das ist, worum sich der allermeiste Teil der Diskussion um Gentechnik in der pränatalen Diagnostik dreht.

2. Jetzt schreibst du auf einmal von "Manipulation einer künstlich befruchteten Eizelle".
Nur wird zunächst mal wenn wir eh schon bei der künstlichen Befruchtung sind keiner sich die Mühe machen, die DNA in der Zelle (falls das überhaupt geht) zu verändern, sondern man schaut bei einem sehr frühen Stadium des Embryos (mit einer befruchteten Eizelle kannst du sowas nämlich gleich vergessen: wenn du aus der die DNA rausnimmst, um zu schaun ob ein Gendeffekt vorliegt, dann ist danach nichts mehr da, was man wachsen lassen könnte) nach ob alles OK ist - und wenn nicht kommt der auf den Müll und man nimmt nen neuen.
Davon abgesehen: normalerweise weiß man nicht vorher, dass sein Kind behindert sein wird, das sind oft schlafende Gene, für die aber dafür dann fast jeder irgendwo in Frage kommt. Wenn du also nicht die Künstliche Befruchtung zum Standartweg der Zeugung von Menschen erheben willst, dann funktioniert das alles sowieso nicht.


3. Ein weiteres Zitat aus deinem Posting:
"Doch er erwiderte, dass es gerade diese ?Fehler? sind, die einen Menschen ausmachen und man doch lieber mit Behinderungen lebt, als gar nicht.
Der Meinung war ich absolut nicht.
"
Jetzt würde mich interessieren, wie das damit zusammenpasst, dass du nur von der "Manipulation einer künstlich befruchteten Eizelle" gesprochen hast.


Du bist zwar für Gentechnik am Menschen, willst aber die direkten Konsequenzen nicht wahrhaben und verweist statt dessen auf Zukunftsmusik, was in 50 Jahren vielleicht gehen könnte.
Frag doch mal nen Genetiker, was er von der Idee hält, das Genom eines lebenden mehrzelligen (du erinnerst dich: mit einer Zelle funktionierts nicht) Organismus zu verändern.


[quote]
Natürlich sind die Gefahren, die du an gesprochen hast (Obwohl stark übertrieben!) vorhanden und sollten nie ignoriert werden. Anderseits bietet uns die Genforschung Möglichkeiten Menschen zu helfen und es wäre vermessen diese Hilfe kategorisch abzulehnen, nur weil man von einem schlechten Science-Fiction Film zu sehr mitgerissen wurde.
[/quote]

Natürlich bietet die Gentechnik viele Möglichkeiten - fragt sich nur welche und ob wir da wirklich hinwollen. Im Zusammenhang mit Gentechnik werden immer gerne die 'unvorstellbaren Möglickeiten' erwähnt - ich gehöre eben zu den Menschen die auf so was fragen: 'Gilt das auch für Katastrophen?'.

Des weiteren warte ich immernoch auf Vorschläge, wo die 'Gendeffekte' aufhören und wo der akzeptable Bereich anfängt - der Interprätation sind da ja wohl kaum Grenzen gesetzt.


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Die Aussage, dass der Mensch vollständig (Also so wie du jetzt bist! Mit all deinen Eigenheiten, deinen Fähigkeit, deinem Wesen und all den kleinen und größeren ?Fehlern?.) allein durch seine Gene bestimmt wird und das lange vor seiner Geburt bereits entscheiden wurde, halte ich für schlicht weg falsch!
[/quote]

Und wer behauptet das bitte heute noch? Ich kenne keinen...


[quote]
Es gibt keinen Behinderten, der eine heilende Behandlung ablehnen würde (Vorausgesetzt die Behandlung birgt kein Risiko.), mit der Begründung, dass der Rollstuhl unter seinem Arsch ihn erst definiert. Andersherum würde eine Person, die sich selbst willentlich verstümmelt sofort in Gewahrsam genommen.
[/quote]

Durchaus denkbar - nur redest du zwar immer von 'Behandlung' (statt Abtreibung bei natürlicher oder Entsorgung der fehlerhaften Embryonen bei künstlicher Befruchtung) aber wie diese aussehen soll entzieht sich mir noch. Ab einem mehrzelligen Stadium ist eine Ausbesserung von Teilen des Erbgutes meines WIssens nach praktisch nicht mehr machbar und wenn du anfängst DNA im Genlabor nach Maß zusammen zu schustern, dann endest du beim Kind aus dem Katalog.


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Aber ich denke, dass die kulturelle Entwicklung des Menschen schneller vorangegangen ist, als seine Evolutionäre.
Ein gutes Beispiel dafür ist Übergewicht. Eine super Erfindung der Natur!
Allerdings nur für Steinzeitmenschen (bis hin zu den Menschen des Mittelalters!), die damit über Dürrezeiten gekommen sind, aber nicht für den modernen Menschen, der über eine permanente Versorgung verfügt.
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Der bei weitem größte Teil der Übergewichtigen ernährt sich falsch und beweg sich zu wenig. Da statt der Verordnung eines gesünderen Lebens mit der genetischen Keule zu kommen und einfach den Drang zur Nahrungsaufname runter zu manipulieren (was vermutlich alleine schon eine auf absehbare Zeit kaum lösbare Aufgabe wäre) halte ich für eine extremst fragwürdige Idee.


[quote]
Jeder hat das Recht glücklich zu sein!
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Hat eigentlich nix mit dem Thema zu tun, aber mich interessiert doch: wo steht das?
In den USA wird in dieser Frage üblicherweise darauf hingewiesen, dass die Verfassung lediglich das 'streben nach Glück' als Grundrecht zusichert - ob man es auch findet ist jedem sein persönliches Problem.
Und dabei geht es da meist um die Frage, wie Steuern zwischen Reich und Arm aufgeteilt werden...


[quote]
Diesen Menschen kann man durch die Manipulation ihres Erbgutes helfen. Und daran kann ich einfach nichts Falsches sehen.
[/quote]

Kann es sein, dass du gelegentlich den Unterschied zwischen "man kann" und "man sagt man könnte gerne" verwechselst?
Sorry, aber nur durch das schwenken der Gentechnikfahne wird den Menschen nicht geholfen. Und nur weil viele die gerne mit Stammzellen was machen wollen (was nochmal was ganz anderes und soweit ich das sehe technisch viel einfacher ist) den Kranken gerne das Blaue vom Himmel versprechen ist auch noch keinem geholfen worden. Viele vergessen nämlich in ihren Aussagen gerne mal unbedeutende Wörtchen wie "wir vemuten/glauben/hoffen" oder "könnte vielleicht" oder "rein spekulativ".


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Okay, den Mist mit dem ?Supermenschen? hab ich angefangen. Doch die Heilung von Erbkrankheiten und das tunen von Menschen, sind für mich zwei verschiedene Sachen, die man auch verscheiden regeln kann.
[/quote]

Kann man das? Bist du sicher?
Wo soll man die Grenze ziehen zwischen 'ausbessern eines schlechten Gens' und 'einbauen eines guten' - und vor allem: wer soll sie ziehen?
Werden Menschen mit gesunden Genom nicht benachteiligt, wenn die, die vorher ein krankes hatten, danach ein besonders gutes Gen an der Stelle tragen? Wenn ja, dann musst du allen Eltern das Verändern erlauben.
Gentechnik ist schweineteuer, wer soll das bezahlen? Die Krankenkassen also wohl kaum - also nur für die Reichen?

Weißt du, ich erinnere mich da an die Diskussion zum genetischen Fingerabdruck, man einigte sich glaub ich darauf, dass er nur bei Schwerverbrechen angewandt wird. Kurz darauf kam ein Politiker zu der Erkenntnis, dass Diebstahl und Einbruch ja ansich auch Schwerverbrechen sind, weil jemand der den Einbrecher ertappt sich ja zu Tode erschrecken kann. (Nein, das ist kein Witz!)

Jetzt war das aber in Deutschland, anderswo herrschen noch ganz andere Bedingungen. Willst du mir in dem Zusammenhang auch noch erzählen, dass man das alles regeln kann?

[quote]
Du musst noch eine Menge lernen, mein Freund.
[/quote]

Davon bin ich überzeugt, weswegen ich mir auch immer schwer überlege, ob ich zu anderen Leuten sagen soll, dass sie noch eine Menge lernen müssen.


[quote]
Für mich würde es absolut keine Rolle spielen, ob ein Kind, das mich Papa nennt, meine DNA hat oder nicht!
[/quote]

Ich nehme an du willst jetzt damit den Bogen zur Adoption schlagen, was aber hinten und vorne nicht zusammenpasst.
Ein Kind mit fremdem Genom haben kannst du so auch, dazu musst du nicht am Genom rumschnibbeln.
Und du willst mir ja wohl nicht ernsthaft erzählen wollen, dass für dich Aoption eines Waisen, rumschnibbeln und einbasteln am Erbgut und das aussuchen eines Kindes aus dem Katalog vergleichbare Dinge sind, oder doch?

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bodo am 07.12.2005 um 18:53 ]
Tod

Beitrag von Tod »

Bevor das hier (noch weiter) ausschreitet: Es ging um Orang-Utans. Nachfolgende Beiträge bitte nur noch ausschließlich zu dem Thema. Alles andere könnt ihr beiden euch per PMs erzählen.
Steven

Beitrag von Steven »

Okay, zurück zu den niedlichen Orang-Utans! :grin:

http://www.wwf.de/kampagne/borneo/orang_utan/index.html
Ponder

Beitrag von Ponder »

Alternativ, falls gewünscht könnte ich das Thema auch aufspalten. Ich finde die Diskussion nämlich an sich gerade recht interessant :wink:
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

Das würde ich mir auch wünschen.
Antworten