Hurra! Facharbeit über "Thief of time"

Hier findest du Hilfe, wenn du an Referate, Hausarbeiten oder ähnlichen Dingen schreibst.
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Wen The Eternally Surpris

Beitrag von Wen The Eternally Surpris »

Hey Leute,

Hab mal vor einiger Zeit hier reingelesen und das Forum (insbes. die Qualität der Beiträge) hat mich echt umgehauen... however jetzt sitz ich dummer idiot vor dem Pc und hab megastress mit meiner Facharbeit:
"Vergleichen sie ´thief of time´ (tp - dürfte klar sein) mit ´momo´ von Michael Ende hinsichtlich folgender Gesichtspunkte:
1.Was ist Zeit?
2.Vergleich Graue Herren/auditors
3.Das Anhalten der Zeit + der Retter"

Natürlich bin ich hoffnungslos überfordert.

Mein grösstes Problem ist im Moment, dass thief of time so verdammt viele Handlungsstränge aufweist, und ein systematisches Suchen nach bestimmten Textstellen dadurch extrem erschwert wird. Falls jemd ne Ahnung hat wo ich ne vernünftige und möglichst detailgetreue Inhaltsangabe finden kann, wäre ich extrem dankbar.

Ich suche ausserdem Stellen im Buch über die Personifikation der Zeit (die in dem seltsamen Glashaus wohnt) und die Textpassage in der über die Bedeutung der Zeit für die Menschheit gesprochen wird.

Ich hoffe jmd hat lust was zu posten... würde mich sehr freuen!

mfg
WEN
Steven

Beitrag von Steven »

Nein! Bitte-Bitte-Bitte-Bitte-Bitte Nicht!

Was hat der gute Michael Ende nur getan, um noch nach seinem, viel zu frühen Ableben so bestraft zu werden? Erst die kommerzielle und inhaltliche Vergewaltigung seiner ?Unendlichen Geschichte?, dann plündern unfähige Autoren seine geistige Arbeit und zum Schluss werden seine verbliebenen Bücher auch noch an Schulen von irgendwelchen gescheiterten und frustrierten Mitgliedern des deutschen Bildungswitzes Stück für Stück zerpflückt und zu Tode geredet!

Momo ist ein zu schönes Buch, als das man es gestatten dürfte, dass es Lehrer für ihren Unterrichtes missbrauchen. Okay, Buchvorstellungen gehen schon in Ordnung, aber wenn Vierzehnjährige mit ihrem durch Klingeltöneladen, Ballerspiele-aus-dem-Internet-saugen und ?Zigaretten-sind-mir-nicht-cool-genug-Ich-rauche-lieber-billiges-Gras-das-ich-von-dem-Typen-
am-Bahnhof-bekommen-habe-der-für-mich-die-Aktfotos-gemacht-hat-mit-denen-ich-mich-bei-Deutschland
-sucht-den-Poopstar-bewerben-werde-Wenn-er-sie-mir-endlich-mit-der-Post-schicken-würde?-geschädigten Gehirnen versuchen, die nun wirklich mehr als offensichtliche Botschaft des Buches in ihrer durch miese Hip-Hop-Texte und noch mieseren Telenoveladialoge vollkommen versaute Sprache zu interpretieren, dreht sich bei mir der Magen um! Mag sein das ?Momo? ein Kinderbuch ist, doch die deutsche Jugend (Einzelfälle ausgenommen) ist es einfach nicht wert, dieses großartige Buch lesen zu dürfen!

Allein von jemanden zu verlangen, die Frage ?Was ist Zeit?? in Bezug auf ?Momo? und ?Der Zeitdieb? zu beantworten, ist so, als wenn man ein Butterbrot mit Schnittwurst vergleicht. ... Ja genau! Beides kann man an die Wand klatschen!
Sicher, wenn man die zwei Bücher oberflächlich betrachtet, handeln die Geschichten irgendwie von Zeit. Doch wer dann genauer hinsieht und vielleicht die Bücher auch liest, wird unweigerlich voller Scham im Grund und Boden versinken.

In ?Momo? geht es nicht um Zeit! ?Momo? ist Kritik an unsere kapitalistisch geprägte Gesellschaft in der die Menschen mehr daran interessiert sind, Geld anzuhäufen und zu ?sparen?, als sich darüber Gedanken zumachen, was sie mit dem Geld eigentlich machen wollen oder ob es die ganze Mühe überhaupt wert ist. Die Zeit in ?Momo? ist also eine Analogie zum Kapital oder einfacher: Zeit ist Geld.
Wohingegen die Zeit in Terry Pratchetts ?Der Zeitdieb? (Dieser unglücklich gewählte, doppeldeutige Titel ist Übriges ein sehr schönes Beispiel für die weit verbreitete Gedankenlosigkeit deutscher Übersetzer.) keinerlei versteckte Allegorie beinhaltet. Zeit ist auf der Scheibenwelt einfach nur Zeit. Vergeht an manchen Orten mal schneller, mal langsamer oder manchmal gar nicht und abundzu macht sie ein Sprung zurück, dreht sich um und verschwindet spurlos. Denn Zeit wartet auf niemanden.

Die Herren in Grau (Momo), die mit ihren falschen Versprechungen, die Menschen um ihre Zeit betrügen, erinnern doch stark an skrupellosen Banker, die ihren gutgläubigen Kunden auch noch den letzten Cent aus der Tasche ziehen. Ich mein ?Zeit-Sparkasse?? noch deutlicher kam man doch nicht werden!
Die Revisoren aus ?Der Zeitdieb? sind dagegen die Personifizierung der absoluten Ordnung, einem der elementraren Extreme, die die Realität des Multiversum bestimmen. Auch diese Botschaft, diesmal seitens Mr. Pratchett, ist ziemlich offensichtlich. Auch wenn Ordnung grundsätzlich etwas Gutes ist, kann es katastrophale Folgen haben, wenn sie dominiert.
Die Grauen Herren und die Revisoren streben nach der ?Gleichschaltung? der Gesellschaft und nehmen damit zwangsläufig ihre Zerstörung in Kauf. Ich denke, das ist die wesentliche Gemeinsamkeit, abgesehen davon, dass sie die Bösen sind und am Ende den Arsch voll bekommen.

Zeit ist Geld - Geld ist Zeit. Dies ist eine wesentliche Definition unserer modernen Welt. Die Frage ?Was machen wir mit der Zeit, die uns gegeben ist?? bestimmt unserer aller Leben und führt oft zu dem Zwang auch noch die letzte Sekunde aus einem Tag zu pressen, als wäre es Kleingeld, das man tief in der Hosentasche verstecken muss.
Die Grauen Herren nutzen diesen Zwang für ihre eigenen Zwecke aus, dadurch wird ihre Existenz überhaupt erst ermöglicht und dadurch werden sie zum Schluss besiegt. Die Zeit selbst wird angehalten und wie einem Banker, dem man die Finanzen entzieht, verschwindet die Lebensgrundlage der Herren in Grau. Denn was ist letztlich ein Geschäftsmann ohne Kapital? Doch nur ein Typ in einem teuren Anzug und arroganten Auftreten, der irgendwann im Nichts verschwinden wird.
Der Sieg über die Revisoren, die Ordnung, wird dadurch ermöglicht, dass die Zeit/Geschichte in Trümmer geschlagen und die Scheibenwelt ins Chaos gestürzt wird (Noch schlimmer als sonst). Ordnung gegen Chaos - Chaos gegen Ordnung. Und irgendwo dazwischen, die Zeit als verbindender Faden.

Mittlerweile sollte deutlich geworden sein, dass ein Vergleich der beiden Bücher ?Momo? und ?Der Zeitdieb? völliger Schwachsinn... Nein, ein Verbrechen ist!

Und dir lieber Wen the Eternally Surprised muss ich sagen, dass, wenn du Textstellen für deine Facharbeit suchst, dann wirst du nicht daran vorbeikommen, die beiden Bücher auch tatsächlich zu lesen. ?Momo? solltest du in jeder guten Bibliothek bekommen und ?Der Zeitdieb? habe ich gebraucht bei Amazon für zehn Euro gesehen, mit Versand, solltest du auf dreizehn, vielleicht fünfzehn Euro kommen. Das Buch ist aber diese kleine Investition locker wert. Ein guter Leser müsste an einem Wochenende mit beiden Büchern durch sein.

Natürlich kannst du auch weiterhin den leichten, verführerischen, finsteren Weg folgen und das Material für deine Facharbeit im Netz zusammensuchen. Aber wirklich Gute wird deine Arbeit dadurch nicht werden. Was mich in meiner Ansicht bestärkt, dass solche großartigen Bücher nichts im Unterricht zu suchen haben, weil Schüler (und vieleviele Lehrer) gar nicht wissen, was sie da zerfledern.

Aber wenn du unbedingt willst, noch ein kleiner Tipp. Es gibt gewisse Seiten auf denen werden Lösungen für Hausaufgaben, Referate und ganze Doktorarbeiten für Bares angeboten. Das ist vielleicht nicht ganz ehrlich, aber anderseits kenne eine Menge Leute, die auf diese Weise durch ihr Studium gekommen sind.

Hier die Adressen:

www.zu-doof-für-die-Schule.de

oder

http://www.faule-Studenten.com
Thetis

Beitrag von Thetis »

Jetz kann sich Wen aber mal bei Dir bedanken. Schöne straffe Abhandlung :wink:. Wen, da sind ein paar Kekse fällig.
Kann leider nicht mitreden da ich leider durch die Verfilmung mit diesem grausigen kulleräugigen Struwwelpeterkind stark angeschlagen bin. Jedesmal wenn ich Momo höre gruselt es mich. Vielleich kann ich mich in nochmal 20 Jahre überwinden das Buch zu lesen :wink:.
Wen The Eternally Surpris

Beitrag von Wen The Eternally Surpris »

@Steven:

Danke.
Sehr hilfreich.
Wenn ich mir deine Antwort so ansehe, könnte einen der Verdacht beschleichen dass du meinen Thread nicht gelesen hast. Ich habe dich nicht darum gebeten mir meine Facharbeit nochmal zusammenzufassen, sondern hätte eigentlich nur gern gewusst, ob jemand Thief of Time noch gut genug im Kopf hat, um mir zu sagen, wo ich das Zitat finde, in dem die Personifikation der Zeit beschrieben wird.
Außerdem muß ich deiner Ansicht widersprechen, daß Momo "viel zu schön" ist, um es im Unterricht zu zerfleddern, da meiner Ansicht nach ein Buch erst bei genauer Analyse erkennen lässt, von welcher Qualität es tatsächlich ist.
Hinzukommt, dass du scheinbar nicht verstanden hast, was ein Vergleich ist, da du es für schwachsinnig hältst, zwei Bücher zu vergleichen, deren Thematik unterschiedlich ist. Lieber Steven, ein Vergleich ist die Darlegung der Gemeinsamkeiten UND Unterschiede zwischen zwei (oder mehreren) Dingen.
Zu guter letzt:
Deine Überheblichkeit, die du aus deiner scheinbaren Überlegenheit gegenüber der "Jugend von heute" begründest, macht mich krank. Da du ja so unglaublich intelligent bist, sollte dir aufgefallen sein, dass die Jugend von heute keineswegs einzig und allein auf sogenannte Popstars fixiert ist, sondern eine nie dagewesene Vielfalt an relativ unkommerzialisierten Subkulturen geschaffen hat. Der Mainstream verliert, die Labels verlieren, der Konzertbetrieb floriert. Ausserdem solltest du auch mal Gras rauchen, da kann man nämlich plötzlich über Sachen, die einen stören, lachen und muss sich nicht seitenweise an unpassender Stelle darüber auslassen.

mfg
Wen
Damien G. Bleicht

Beitrag von Damien G. Bleicht »

*applaudiert*
Steven

Beitrag von Steven »

(Eigentlich wollte ich die nun folgenden Zeilen ursprünglich als PN schicken. Ich habe mich aber dagegen entschieden. Zum einen, weil ich nicht glaube, dass sich Wen, nach meinem unpassenden Beitrag, noch mal hier einlogen wird und zum anderen, weil diese Entschuldigung ihn nicht allein betrifft.)

Lieber Wen the Eternally Surprised,

nach dem Ich etliche Mails bekommen habe, in denen ich freundlich darauf hingewiesen wurde, noch einmal über meine Worte nachzudenken, habe ich das tatsächlich getan und möchte mich jetzt bei dir entschuldigen, falls ich dich in irgendeiner Weise verletzt haben sollte.

Momo war eins der ersten Bücher, das ich überhaupt gelesen habe und das lange bevor ?lesen? zu meinem Hobby wurde. Sicherlich kannst du dir denken, dass es schon damals eins meiner absoluten Lieblingsbücher gewesen ist.
Irgendwann in der achten Klasse wählte meine Deutschlehrerin ausgerechnet dieses großartige Buch für eine Klassenarbeit aus. Ich weiß bis heute nicht genau warum, wahrscheinlich nur, weil es das einzigste Buch gewesen ist, das in ausreichender Stückzahl in der Schulbibliothek eingelagert war. Die Aufgabe bestand mehr oder weniger aus Fragen, die deinen sehr ähnelten.
Natürlich freute ich mich. In Deutsch war ich schon immer ziemlich schlecht gewesen, vor allem weil der Stoff mich zu Tode gelangweilt hat. Aber diesmal dachte ich, es könnte sich wirklich lohnen.
Weißt du, in meiner Schulzeit habe ich einige wirklich schreckliche Sachen erlebt, Selbstmorde, Vergewaltigungen, Massenschlägereien und sogar den Zusammenbruch eines ganzen Landes, aber nichts war so schlimm wie diese eine Deutschstunde in der achten Klasse als ein Dutzend Schüler meine Momo zum Krüppel geredet haben. Du kannst dir nicht vorstellen, was die für einen Mist erzählten! Es war wirklich schlimm. So schlimm, dass es nicht wieder geben kann und schon gar nicht will. Das gesamte Buch wurde an einem Stück pervertiert und ich musste dieses Trauerspiel hilflos mit anhören, weil ich nach zehn Minuten Redeverbot bekam.
Meiner Lehrerin war die geistige Gülle, die an diesem Tag im Klassenraum verschüttet wurde, scheißegal, sie zog knallhart ihren Stoff durch und verteilte fröhlich Einsen und Zweier. Meinen Hilferuf kommentierte sie mit einem ?Ich würde mir so viel Begeisterung und Leidenschaft von dir auch an anderen Tagen wünschen.? und grinste mich überheblich an.
Ich hab ihr ?Momo? daraufhin ins Gesicht geschleudert. So viel zur Leidenschaft.

Als ich neulich deinen Nachricht las, musste ich sofort an dieses Erlebnis zurückdenken. Da es an diesem Tag schon ziemlich spät war und ich noch etwas von meiner Arbeit gestresst gewesen bin, habe ich vielleicht etwas überreagiert. Ich schrieb mir meinen angestauten Frust einfach heraus, ohne wirklich darüber nachzudenken, was ich eigentlich damit sagen wollte. Vielleicht hätte ich die ein oder andere Zeile noch mal lesen oder gleich ganz weg lassen sollen, dann hätte ich mir sicherlich einige peinliche Schnitzer erspart.
In jedem Fall war es nicht persönlich gemeint und ich wünsche dir viel Erfolg mit deiner Facharbeit.

Sicherlich ist dir aufgefallen, dass ich mit der deutschen Jugend, der ich das Recht auf ?Momo? entzogen habe, eigentlich meine Generation meinte, was jedoch nicht bedeuten soll, dass ich eine weit höhere Meinung von der Jetzigen habe. Ganz im Gegenteil. Ich würde mich wirklich freuen, wenn von denen überhaupt mal jemand etwas lesen würde. (Anwesende aus offensichtlichen Gründen ausgenommen.)

Gerade heute, vor noch nicht mal zwei Stunden, stehe ich auf dem S-Bahnhof und beobachte einen, vielleicht Sechzehnjährigen, wie er hochzieht und einen Klumpen Teer ausspucken will, der vermutlich von der Zigarette in seiner Hand stammte.
Ich trete an ihm heran und sage: ?Mach das nicht.?
Er kuckt mich verblüfft an und nach einigen Augenblicken, in denen er mich abschätzt, fragt er: ?Machst du mich an ... Alter??
Ich schüttel den Kopf und erwidere freundlich: ?Nö. Aber spuck lieber nicht.?
Er grinst und spuckte... direkt in den Wind.
Was soll man dazu noch sagen? Ich sehe wirklich schwarz für Deutschlands Zukunft. Nicht nur, dass meine Generation die Renten derer sicher darf, die vor uns da waren, ich fürchte, wir müssen außerdem noch die Sozialhilfe derer aufbringen, die nach uns kommen werden.
Und mit deinem ?Independent-Top Industrie-Flop? Gefasel kannst du mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen. Es ist sicherlich möglich, dass wir beide auf unterschiedlichen Planeten leben, aber... SCHAU DICH DOCH MAL UM!!! Wer ist denn ganz oben in den Topten? Tokio Hotel und Schnappi! Ist das zu glauben?
Okay, in den Achtziger hatten wir auch einige echt schwul aussehende Bands, aber damals sind wir alle so rumgelaufen, das ging also schon in Ordnung und außerdem war das noch wirklich gute Musik, nicht so ein aufgewärmter Einheitsbrei wie heute.

Was deine Aussage angeht: Dass erst durch eine genauere Analyse die Qualität eines Buches deutlich wird, muss ich dir aus tiefstem Herzen widersprechen. Wenn du das Wesen eines Buches nicht erkennst, wenn du es liest, wirst du es niemals erfassen können.

Eine Sache noch. Lieber Wen, das, was dich krank macht, bin nicht ich, sondern das kiffen!

Ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund konsumiert ?die Jugend von heute? Drogen wie wir früher Gummibärchen.
Ja, schon gut! Auch ich habe ?herumexperimentieren?, aber damals habe ich mir nie etwas vorgemacht. Ich wusste, dass ich von Nikotin Krebs bekomme, ich wusste das Haschisch mich träge macht und ich wusste auch, dass die kleinen bunten Pillen sich unaufhaltsam in mein Hirn brennen.
Ich will Raucher und Kiffer sicher nicht anklagen oder eine Diskussion über das ?Für und Wieder? von leichten Drogen anfangen, das ist letztendlich etwas, das jeder für sich selbst entscheiden muss. Aber ich wusste von Anfang an, dass das Zeug einen kaputt macht und demzufolge worauf ich mich einlasse. Die Jugend von heute weiß das natürlich auch, vielleicht sogar noch besser als wir früher, doch viele viele Jugendliche glauben, und ich weiß wirklich nicht warum, das diese allgemein bekannten Tatsachen auf sie einfach nicht zutreffen. Dass Lungenkrebs nur alten Menschen betrifft. Dass Cannabis keine ?echte? Droge ist. Dass Ecstasy nur andere fertig macht, aber dass man selbst unbesiegbar ist.
Ich begreife diesen Selbstbetrug einfach nicht, doch anderseits macht er mir auch Hoffnung, dass ich vielleicht doch ?nur? für die Rente meiner Eltern aufkommen muss.

Nur für den Fall, dass du mich missverstanden hast. Drogen sind schlecht! Drogen sind Böse! Drogen sind NICHT deine Freunde und schon gar nicht harmlos!

So jetzt muss ich aber Schluss machen. Mein Bier ist alle.
Die-Truhe

Beitrag von Die-Truhe »

Ich könnte und würde jetzt liebend gerne einen ganz, ganz langen Eintrag schreiben. Aber dafür ist es jetzt zu spät (Und Nein, ich komme nicht gerade erst von einer "Ey-wir-kiffen-uns-bis-zum-geht-nicht-mehr-zu-Party",davon halte ich nämlich rein gar nichts).
Einerseits gebe ich dir Recht, viele Leute sehen es vielleicht auch als Pflicht an, "Momo" mal gelesen haben zu müssen und genau das ist schon der falsche Ansatz. Man liest Bücher nicht, weil es Pflicht ist,sondern weil man daran interessiert ist und sich dabei entspannen,bzw. Spaß haben und zur Ruhe kommen kann. Durch dieses "Ich-muss-das-verdammte-Buch-lesen-und-zwar-sofort" tut man niemanden einen Gefallen und am Ende "zerfledert" (,wie du so schön sagtest) man es. Aber es gibt auch Leute ("Oho!"),die gerne Bücher lesen und aus der heute jugendlichen Generation kommen. Guck mich an,ich bin 16 Jahre und lese und lese und lese. Ich halte nichts von Sauftouren. Von Zigaretten erst recht nicht,stinken viel zu doll. Aber, du polemisierst hier heftigst. Alles geht in Richtung "Wen The Eternally Surprised", dabei kennst du ihn wahrscheinlich nicht einmal. Woher willst du wissen, ob es sich bei ihm auch um einen von diesen "Möchtegern-Coolen" handelt? Ich denke, sein Satz "Ausserdem solltest du auch mal Gras rauchen, da kann man nämlich plötzlich über Sachen, die einen stören, lachen und muss sich nicht seitenweise an unpassender Stelle darüber auslassen. ", ging in die gleiche Richtung wie deine letzten Sätze "So jetzt muss ich aber Schluss machen. Mein Bier ist alle." Wenn ich mich in meiner näheren Umgebung umgucke,kann ich auch nicht behaupten, dass die Jugendlichen von heute nur noch Drogen konsumieren. Wieso werden die Jugendlichen immer unter einen Hut gesteckt? Warum werden sie alle gleich als "halb(oder ganz?) drogensüchtig" abgestempelt?

Und zur Analyse eines Buches würde ich auch gern noch was sagen.
Jeder muss für sich entscheiden,was er lieber mag. Den Sachen genau auf den Grund zu gehen um hinterher vielleicht ein bisschen enttäuscht zu sein, oder das Buch in seiner ganzen Pracht zu genießen. Ich könnte nicht allgm. behaupten,was ich besser finde, das ist von Buch und Buchhintergrund unterschiedlich. Aber jeder hat nunmal eine eigene Meinung und auch das Recht darauf,dass diese toleriert/akzeptiert wird.
[quote]Der Laie hat für gewöhnlich, sofern er ein Liebhaber von Gedichten ist, einen lebhaften Widerwillen gegen das, was man das Zerpflücken von Gedichten nennt, ein Heranführen kalter Logik, Herausreißen von Wörtern und Bildern aus diesen zarten blütenhaften Gebilden. Demgegenüber muß gesagt werden, daß nicht einmal Blumen verwelken, wenn man in sie hin- 5 einsticht. Gedichte sind, wenn sie überhaupt lebensfähig sind, ganz besonders lebensfähig und können die eingreifendsten Operationen überstehen. Ein schlechter Vers zerstört ein Gedicht noch keineswegs ganz und gar, so wie ein guter es noch nicht rettet. Das Herausspüren schlechter Verse ist die Kehrseite der Fähigkeit, ohne die von wirklicher Genußfähigkeit an Gedichten überhaupt nicht gesprochen werden kann, nämlich die Fähigkeit, gute Verse herauszuspüren. Ein Gedicht verschlingt manchmal sehr wenig Arbeit und verträgt manchmal sehr viel. Der Laie vergißt, wenn er Gedichte für unnahbar hält, daß der Lyriker zwar mit ihm jene leichten Stimmungen, die er haben kann, teilen mag, daß aber ihre Formulierung in einem Gedicht ein Arbeitsvorgang ist und das Gedicht eben
etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ist, als etwas verhältnismäßig
Massives, Materielles. Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm
wirklich nicht nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil
des Genusses. Zerpflücke eine Rose, und jedes Blatt ist schön.[/quote]
Stammt im Übrigen von Bertolt Brecht.

Ach ja, ich musste übrigens herzhaft lachen, als du das Beispiel des Jugendlichen mit der Zigarette schriebst. Ja, solche Leute gibt es ganz sicher auch, aber bei genaurer Betrachtung scheinen es vielleicht gar nicht mal mehr so viele. Das Unterforum hat das Thema "Referate,Hausaufgabe und Co.",daher kann hier auch jeder zu diesem Thema schreiben und Fragen stellen,oder nicht? Gut,dein Erlebnis in der damaligen Deutschstunde hat möglicherweise schon etwas ausgelöst, aber man kann es auch friedlicher ausdrücken,ohne gleich alle Jugendlichen als hirnlose Chaoten abzustempeln.
Also dann,ist wohl doch ein bisschen länger geworden, was soll´s.
An jeden,der sich es durchgelesen hat, Respekt ;)
cheery_littlebottom

Beitrag von cheery_littlebottom »

Lieber Wen, lieber Steven,

1. Wen, dein erster Post hier klang tatsächlich so, als ob du gerne andere Leute die langweilige Arbeit für deine Facharbeit machen lassen möchtest. Du solltest also zumindest den letzten Teil von Stevens erstem Post verstehen.
Du wirst nicht umhin kommen für deine Facharbeit beide Bücher mehrmals zu lesen und dir wichtiges anzustreichen/rauszuschreiben.

2. Steven, man kann ein Buch beim ersten Lesen ins Herz schließen, man kann vielleicht auch beim ersten Lesen verstehen, oder glauben zu verstehen, was der autor will.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass Literatur auch dazu da ist, sich gründlicher damit auseinanderzusetzen und das ein gutes Buch das auch wegsteckt.

Die traumatische Deutschstundengeschichte aus deiner Kindheit belegt für mich ehrlich gesagt nur, dass du dich damals angegriffen gefühlt hast, weil etwas was dir am Herzen lag zerpflückt wurde (was ich verstehen kann), dass deine Deutschlehrerin vielleicht nicht die sensibelste war und dass du (ganz teenagermäßig) intolerant und überemotional reagiert hast - genauso wie in deinem ersten Post hier.

3. Können wir bitte das thema 'die Jugend heute ist so doof und wir waren viel besser' lassen?
Ich meckere ja selber oft genug über 'die Kinder heutzutage', aber ES WAR NICHT ALLES BESSER IN DEN ACHTZIGERN! WIR HABEN MODERN TALKING MITZUVERANTWORTEN!

(Edit weil ich zu doof zum posten bin)

[ Diese Nachricht wurde geändert von: cheery_littlebottom am 22.01.2006 um 12:48 ]
Wen The Eternally Surpris

Beitrag von Wen The Eternally Surpris »

@Steven:

Meinen Respekt.
Ich bin der Meinung deine Entschuldigung zeugt von Größe, und ich nehme sie gerne an, auch wenn ich in manchen Dingen anderer Meinung bin. Ich glaube zwar keineswegs, dass man Literatur nicht genauer unter die Lupe nehmen sollte, sondern muss mich voll und ganz dem Zitat von Brecht anschließen, aber hier wie in allen Bereichen der Kunst, oder gleich des ganzen Lebens, gibt es kein Richtig und kein Falsch, sondern nur individuelle Ansichten und Meinungen. Da wären wir beim nächsten Thema: Es stimmt tatsächlich, dass seit der Cd-Brenner so weit verbreitet ist, die Anzahl von Inependent-Konzerten stetig zunimmt.

(übrigens: wen es interessiert, kann sich hier Mp3s von meiner Band anhören/downloaden (Ich mach den Bass):
http://www.myspace.com/grandmaslivingroom )

Da ich mit der Tastaur so langsam bin, weil ich so viel Gras rauche, muss ich jetzt echt aufhören. (ich schreib schon seit 5 Stunden).

Mfg
Wen
Wen The Eternally Surpris

Beitrag von Wen The Eternally Surpris »

P.S.: Ich glaube wir können diesen Thread für beendet erklären.
anybody

Beitrag von anybody »

[quote]
Wen The Eternally Surprised schrieb am 22.01.2006 um 14:59 :
P.S.: Ich glaube wir können diesen Thread für beendet erklären.
[/quote]

Nicht ganz.
Mich würde interessieren: Wann musst du sie abgeben? und
Wenn du sie benotet bekommen hast - war's ok?
Wen The Eternally Surpris

Beitrag von Wen The Eternally Surpris »

hoppla... das hätte ich ja fast vergessen:
hier meine Facharbeit in ungekürzter Fassung und natürlich auf Englisch:

http://www.scheibenwelt.de/?page=analyse&id=30

Ich hoffe sie hat gefallen...

mfg
Wen

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tod am 06.02.2006 um 08:59 ]
Tod

Beitrag von Tod »

Ich habe das zwar jetzt alles nicht gelesen, finde es aber gut, dass du uns deine Arbeit zeigen willst. Aber wie wäre es, wenn du es statt hier im Forum in der entsprechenden Rubrik auf Scheibenwelt.de hochladen würdest: http://www.scheibenwelt.de/facharbeiten
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