Zwischenmenschliches und Zwischenlakiges auf der Scheibenwel

Diskussionen rund um die flache Welt.
Vlad

Beitrag von Vlad »

Weibliche Igors werden doch auch schon in "Der Zeitdieb" erwähnt,wo eine "Tante Igorina" sogar die Geschäftsleitung der "igor-Agentur darstellt
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

Soweit ich weiß, ist in diesem Zusammenhang die Rede davon, dass Igors besonders begehrt als Bräutigam..e/s? ... fürs Heiraten sind. Also ein rein gynäkologischer Wert lediglich als Geburtshelfer ist demnach auszuschließen. Meine Meinung.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tortoise am 20.01.2006 um 11:13 ]
frenchAngua

Beitrag von frenchAngua »

Ich gebe Tortoise recht was das Ausbauen gewisser Gerätschaften angeht, dass denke ich ist der Hauptgrund für das rege Interesse an Igors. Was "Data und Tasha" angeht habe ich nicht den geringsten schimmer, was sie uns damit sagen will, könnte mich aber an keine Geschichte Pterrys erinnern, wo sowas auftaucht...
Der Quästor

Beitrag von Der Quästor »

[quote]
frenchAngua schrieb am 20.01.2006 um 16:41 :
Was "Data und Tasha" angeht habe ich nicht den geringsten schimmer, was sie uns damit sagen will, könnte mich aber an keine Geschichte Pterrys erinnern, wo sowas auftaucht:wink:
frenchAngua

Beitrag von frenchAngua »

Urgs:grin:
Yoo

Beitrag von Yoo »

Habe die von euch oben erwähnte Stellezum männlichen Näher in Jingo gefunden:

[quote][...] Mr Harris of the Blue Cat Club. His admission caused a lot of argument in the Guild, who knew competition when they saw it, but Mrs Palm overruled opposition on the basis, she said, that unnatural acts were only natural.

Seite 320, Corgi Paperback 1998[/quote]

Yoo
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

Nochmal zum Thema Homosexualität auf der Scheibenwelt: In "Weiberregiment" taucht das, soweit ich sehen kann, erste lesbische Pärchen auf (hab die Namen nicht parat), allerdings wohl weniger aus echter Neigung, sondern weil schlechte Erfahrungen in sonstigen zwischenmenschlichen Beziehungen die beiden zusammengeschweißt haben. In "Weiberregiment" übrigens auch die, meines Wissens, erste Erwähnung von sexueller Ausbeutung und Nötigung - eine der beiden Mädchen war schwanger von ihrem Arbeitgeber, mit dem sie wohl nicht freiwillig "verkehrte", immerhin steckt sie seine Mühle an.
chaotic

Beitrag von chaotic »

[quote]
Windle Poons schrieb am 31.10.2005 um 19:22 :
Das genaue Buch und die Textstellen habe ich jetzt auf Anhieb nicht parat aber im allgemeinen ist Sex bei Zauberern verpönt oder wird Zauberei-Studenten gar ganz verboten.

Begründung:
So etwas wirkt sich schlecht auf die Magie / Thaumaturgie eines Zauberers aus.
Außerdem besteht dadurch die Gefahr, dass irgendwann ein KREATIVER MAGUS geboren wird (siehe Der Zauberhut)
[/quote]
Wenn ich mich richtig erinnere, dann wird in das Erbe des Zauberers gesagt, dass und warum es verpönt ist, dass Zauberer Kinder bekommen. So weit ich weiß, dürfen Zauberer, die an der UU sind, keinen Verkehr haben. Deswegen ist auch einer der Zauberre mal von der UU weggegangen, weil er heiraten wollte. Was dabei aber passieren kann, wenn sich Magie ungehindert fortpflanzt, sieht man in Das Erbe des Zauberers.
Arrina

Beitrag von Arrina »

Das von dir angesprochene Szenario findet allerdings NICHT in "Das Erbe des Zauberers/Equal Rites" sondern in "Der Zauberhut/Sourcery" wie Windle schon gesagt hat.
chaotic

Beitrag von chaotic »

[quote]
Arrina schrieb am 21.08.2006 um 21:27 :
Das von dir angesprochene Szenario findet allerdings NICHT in "Das Erbe des Zauberers/Equal Rites" sondern in "Der Zauberhut/Sourcery" wie Windle schon gesagt hat.

[/quote]
Du hast recht, es war in Sourcery. Ich hab den deutschen Titel nicht erkannt, weil ich das Buch auf englisch gelesen hab. (und nicht nachgeschaut hab) *schäm*
Hanmac

Beitrag von Hanmac »

Rincewinds Libro sagt ja, das es bei Rincewind die magischen Fähigkeiten nicht senken kann und es deshalb nicht schlimm wäre.
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

Aber das liegt wohl eher daran, dass Rincewinds magische Fähigkeiten eh gegen Null tendieren, oder?
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

*Räusper*räusper... um hier nach langer Zeit mal wieder aufzutauchen, habe ich dieses Thread reaktiviert - ein Thema, so alt wie die Menschheit.

Ich hatte in einem der letzten Postings auf die lesbischen Beziehungen in Weiberregiment hingewiesen, die ja einen durchaus ernsten Hintergrund haben. Geradezu beklemmend (Vergewaltigung bzw. Mißbrauch, ungewollt schwanger, Trauma) - mich würde interessieren, was Ihr dazu so sagt? Ich fand es eher verstörend und hatte diese Thematik in einemPratchett-Buch nicht erwartet...
Liebe Grüße,
Tortoise
Bibliophila

Beitrag von Bibliophila »

Warum denn nicht?
Wenn du die Bücher aufmerksam liest wird dir sicher schon aufgefallen sein, dass Pratchett eine Menge ernster Themen anspricht.
Und verstörend würde ich es nicht nennen. Es ist ja nun nicht so, dass er detailliert beschreibt wie das vor sich geht. Und dass traumatisierte Personen in den Romanen auftauchen ist auch nichts Neues.
Pratchett selbst räumt ja meines Wissens ein, dass die Bücher eine Tendenz haben düsterer zu werden. Ich fand Weiberregiment ein tolles Buch.
Es beschäftigt sich halt auch mit den Problemen der Abwertung und Diskriminierung, die Frauen lange Zeit entgegengebracht wurde und zum Teil auch wird. Das ist aber bei weitem nicht das einzige Thema des Romans.

Was genau stört dich daran ein ernstes Thema in einem Roman anzusprechen? Sicher, Pratchetts Romane sind lustig und was dort passiert ist, ist sehr ernst. Er macht sich aber in keiner Weise darüber lustig was den Mädchen dort passiert ist. Im Gegenteil.
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

Hallo, Bibliophila,
so meinte ich das nicht - sicherlich werden viele ernste Themen angerissen, vor denen die Handlung sich abspielt, aber so, wie das in Weiberregiment geschehen, ist, und v.a., das Thema selbst, hatte ich das von Pterry eben nicht erwartet. Sicherlich hat er sich über das Thema nicht lustig gemacht (das habe ich ja auch nicht behauptet), aber hier zeigt sich etwas aus der realen Welt, und zwar so konkret, dass ich doch etwas erschrocken war. Vergewaltigung und Missbrauch hatte ich als "scheibenwelt"-real existent nicht auf dem Plan. Mord und Totschlag, Diebstahl, Krieg, Veruntreuung etc. ja, okay - passt alles in die Scheibenwelt...
Ich kann es wahrscheinlich nicht richtig ausdrücken, aber insbesondere die Schilderung der Beschädigungen der Opfer hat mich doch betroffen, wenn ansonsten jemand z.B. umgebracht wird, wird ja auch nicht (oder sehr wenig) thematisiert, welche Traumata bei den Hinterbliebenen zu erwarten sind etc...
Vielleicht auch, weil die Sexualität auf der Scheibenwelt im Allgemeinen eine eher fröhliche Verklausulierung erfährt, ist gerade die Schilderung von Verbrechen in diesem Bereich das, was für mich auffallend war.
Hm... ich fand Weiberregiment auch ein sehr gutes Buch, aber dieser Aspekt war mir fremd...
Liebe Grüße,
Tortoise
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

... habe noch mal überlegt: Vielleicht auch, weil mir die Scheibenwelt immer "emanzipiert" (Männer und Frauen als irgendwie gleichberechtigt - wenn man mal von den Zuständen bei den Zwergen und Mogravien (??) absieht) vorkommt: Die Gewalt gegenüber "schutz- und wehrlosen" Frauen (in dem Fall nur bis zur Rache) passt nicht so ganz zu dem Bild, was Pterry ansonsten von Frauen entwirft. Auch wenn es in Weiberregiment natürlich gerade um Emanzipation geht - im Nachhinein kommt ja heraus, dass die Frauen das System längst unterwandert haben, und so ist es ja in vielen Bereichen auf der Scheibenwelt.
Vielleicht ist es ja das, was mich "stört" - was heißt stört, ich kann ja Pterry nicht vorschreiben, was er schreiben soll.... Ich fand's nur bemerkenswert.
Bibliophila

Beitrag von Bibliophila »

Bemerkenswert ist es sicherlich.
Ich finde aber halt, dass er damit auch zeigt, dass die starken Frauen, die er ja so oft zeigt, nicht immer so geboren werden oder auch Phasen durchlaufen, in denen sie hilflos sind und dadurch auch zum Opfer werden. Aber wie du ja festgestellt hast, können sie isch daraus befreien.
Weiberregiment ist wirklich etwas psychologischer angelegt als die meisten anderen Bücher. In der Hinsicht jedenfalls, dass wir deutlich mehr über geheime Motive für die Handlungen erfahren. Ich sehe das aber eher als eine der Stärken des Buchs.
Feles Cum Libero

Beitrag von Feles Cum Libero »

Mich haben diese Themen in "Monstrous Regiment" eigentlich auch nicht so überrascht.
Wie Bibliophilia geschrieben hat, Pratchett spricht in vielen Büchern ernste Themen an. Das ist auch schon in den früheren Büchern so<!-- BBCode Note-Marker Start-One --><font color="#FF0000">*<!-- BBCode Note-Marker Start-Two -->1<!-- BBCode Note-Marker End-One --><!-- BBCode Note-Marker End-Two -->, nur spielen solche Sachen - Gewalt, Folter, Unterdrückung, Missbrauch,... - in den neueren Büchern eine größere Rolle. In "Nightwatch" gibt es auch einige heftige Stellen und bereits in "Jingo" wird teilweise schon recht deutlich, was Krieg so alles bedeutet. Letzteres wird in "Monstrous Regiment" natürlich genauer behandelt.
Insofern würde ich sagen, dass das Ansprechen dieser Themen in "Monstrous Regiment" "nur" die Folge einer Entwicklung ist, die man in den Büchern beobachten kann. Außerdem ergeben sie sich teilweise aus den Grundthemen des Buches.
Ich will es damit keineswegs herunterspielen. Es ist beeindruckend, wie unglaublich sensibel Pratchett mit diesen Themen umgeht und sie gleichzeitig auf den Punkt bringt. Er braucht keinen konkreten Vergewaltigungs- oder Folter-Szenen, um darauf aufmerksam zu machen.<!-- BBCode Note Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><tr><td><font size=-1>Fußnoten:<table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></td></tr><tr><td><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE><!-- BBCode Note Start-One --><font color="#FF0000"><!-- BBCode Note End-One -->1<!-- BBCode Note Start-Two --><br /><!-- BBCode Note End-Two -->[spoiler="Small Gods" & "Pyramids]Zum Beispiel in "Small Gods" beobachtet Om, wie Vorbis einen Mann foltern lässt. Wird zwar nicht explizit beschrieben, aber das reicht auch so. Und hat Teppics Mutter in "Pyramids" wirklich vergessen, dass es gefährlich ist, in einem Krokodil-verseuchten Fluss schwimmen zu gehen?[/spoiler]<!-- BBCode Note Start-Three --><br /><br /><!-- BBCode Note End-Three --></BLOCKQUOTE></FONT></td></tr><tr><td><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></td></tr></table><!-- BBCode Note End -->
Jeannie

Beitrag von Jeannie »

Feles cum Libero schreibt:
Es ist beeindruckend, wie unglaublich sensibel Pratchett mit diesen Themen umgeht und sie gleichzeitig auf den Punkt bringt
.Yep!!
Genau darum liebe ich Pterry- ich bin tatsächlich eher ein ernster Typ- aber bei PTerry hat es sofort klick gemacht-

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Jeannie am 03.07.2008 um 20:29 ]
Jill Tür

Beitrag von Jill Tür »

Ich bin eigentlich genau das Gegenteil. Ich bin ein lustiger Typ und lese sehr gerne witzige Bücher. Was mich allerdings so an PTerry so fasziniert, ist dass er auf humorvolle Weise ernste, tw. sogar sehr ernste Themen anspricht.
Das ist gar nicht so einfach. Wenn man "vom Drahtseil" rutscht, gleitet man entweder ins Lächerliche oder Tragische ab.
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

Ich hatte zu MR einen Fall von Kühlschrank-Logik:
PRIME_BBCODE_SPOILER_SHOW PRIME_BBCODE_SPOILER: Monstrous Regiment
Wenn doch ein erheblicher Anteil des Offizierskorps (ein Drittel oder so!) Frauen sind, bis hinauf zu den Generälen, und das offensichtlich schon seit Jahren - warum tun sie nichts, um den Krieg gegen sämtliche Nachbarn von Borograwien UND A-M zu beenden?
Ich bin sicher, dass PTerry das nicht so beabsichtigt hatte.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Max Sinister am 04.07.2008 um 10:45 ]
Tod

Beitrag von Tod »

Ich denke eher, dass das genau seine Absicht war,
PRIME_BBCODE_SPOILER_SHOW PRIME_BBCODE_SPOILER: Weiberregiment
um anzudeuten, dass es mit den Frauen an der Spitze genauso laufen könnte.
Bibliophila

Beitrag von Bibliophila »

Warum sollten sie? Sie haben sich doch genau wie ihre männlichen Kollegen mit dem System arrangiert und ihren Nutzen (Macht, politischer Einfluss ...) daraus gezogen.

Jackrum sagt ja auchm, dasser von diesen Frauen sehr enttäuscht ist, dass er bzw. sie gedacht hätte, dass sich mit Frauen in den bestimmenden Positionen der Armee endlich etwas ändert. Und es steht nirgendwo geschrieben, dass Frauen die besseren Menschen sind oder automatisch gegen Krieg und während Männer immer dafür sein müssen. Polly und ihre Kolleginnen machen sich dann zwar auf um etwas zu ändern, das heißt aber nicht, dass alle Frauen so sein müssen wie sie. Außerdem hat das "Weiberregiment" dadurch dass sie voneinander wissen einen ganz anderen Zusammenhalt, sie brauchen keine Angst mehr zu haben sich zu verraten weil sie zu weiblich wirken. Davor hatten ja die Offizierinnen Angst, so dass sie bereit waren Frauen zu bestrafen, die das gleiche "Verbrechen" begangen haben wie sie.
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

... ernste Themen wie Krieg, Mord und Totschlag ja, aber Vergewaltigung??
Bei dem gewaltsamen Sterben oder tod durch folter wartet am Ende ja immer noch der Tod, ein doch recht sympatischer Typ... Was ich damit meine: Mord und Tod erscheinen bei Pterry nicht so schlimm, weil es danach ja noch weitergeht, man immer noch eine Hoffnung hat. Zwar ist man Opfer, aber es kommt noch etwas danach...
Aber bei der Vergewaltigung in Weiberregiment ist das einfach anders, das Opfer muss sein Leben weiterführen, es wird danach nicht wirklich besser (was nach dem Tod ja der Fall ist, und wenn das nur bedeutet, das die Drüsen keine Gefühle mehr produzieren)....

Um mal wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen - meint Ihr, es hat etwas zu bedeuten, dass die lesbische Liebe bei Pterry in diesem Fall nach der Vergewaltigung zustande kam?
Bibliophila

Beitrag von Bibliophila »

Ich bin nicht wirklich sicher, ob die beiden wirklich lesbisch sind. Was nicht heißt, dass ich ein Problem damit hätte, ich sehe dafür einfach nicht besonders viel Anlass. Sicher Polly denkt zuerst an eine Frau die ihren Geliebten begleitet und ist wirklih überrascht, als sich herausstellt, dass es sich um zwei Frauen handelt, aber es passiert ja auch nichts.
Ich hatte - ganz naiv - einfach angenommen, dass die beiden im Heim wirklichnichts hatten, weder irgendwelchen Besitz noch Zuneigung von irgendwem. Die beiden haben nur sich und fühlen sich einander zugeneigt, vielleicht wie Liebende, vielleicht aber auch wie Geschwister oder Freundinnen. Weil sie das einzige sind was sie haben, habe sie Angst sich zu verlieren und verbringen so viel Zeit wie möglich ganz nah beieinander. Für mich war das eine ganz normale Reaktion. Die Verlustangst ist natürlich aus ihrer Notlage entstanden. Ich glaube aber nicht - und denke mal auch nicht dass du das sagen willst - das Terry behauptet lesbische Beziehungen entstehen dann, wenn Frauen Leid zugefügt wurde. Die beiden verbindet einfach vieles, dass niemand anderes verstehen kann. Sie können sich einander mitteilen und sich verstehen, was wahrscheinlich niemand anderes wirklich kann.
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