Charakterentwicklung

Hier kann man sich über seine Lieblinge aus den Büchern Terry Pratchetts auslassen.
Antworten
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

Was mir bei wiederholtem Lesen der SW-Romane aufgefallen ist: Die Charaktere verändern sich im Laufe der Zeit, entwickeln sich erst von Buch zu Buch... Besonders Oma Wetterwachs hat am Anfang noch wenig von der späteren eisenharten und von sich selbst überzeugten Hexe... In Macbest z.B. lächelt sie Magrat doch tatsächlich "sanft" an, als diese mit magischen Messern hantiert, und hält sich mit harschen Bemerkungen zurück! Für die spätere Oma undenkbar! Und bei ihrem ersten Auftritt, wo sie mit der Kurzen nach AM reist, nimmt sie eine Handtasche voll schwerer Sachen mit, um sie Räubern um die Ohren zu knallen - in Witches abroad kann man sich sowas bei Oma nicht mehr vorstellen!
Fallen Euch noch andere Situationen oder andere Charaktere ein, die mit späteren Szenen nicht mehr wirklich ... "zusammenpassen"?
Windle Poons

Beitrag von Windle Poons »

Die Mitglieder der Stadtwache zum Beispiel.
Insbesondere die charakterliche Entwicklung von Sam Mumm, Karotte und Nobby Nobbs...



Steven

Beitrag von Steven »

Das ist mir auch schon aufgefallen, zum Beispiel bei Rincewind. In den ersten Büchern ist er wie ein kopfloses Huhn herumgerannt, später dann hat er Karriere gemacht und ist etwas ?cooler? geworden. Ich finde es nur natürlich, wenn sich Charaktere weiter entwickeln. So kann man nicht völlig vorhersehen, was sie als Nächstes tun.
Lord Lumpi

Beitrag von Lord Lumpi »

Sonst wären die Bücher ja selbst mit total verschiedener Story nach ein paar Ausgaben stinklangweilig.
Tortoise

Beitrag von Tortoise »

Nunja, ich meine aber nicht die "normale" Entwicklung der Charaktere innerhalb der Bücher, sondern die offensichtlichen Unstimmigkeiten in der Entwicklung der Charaktere: Also Hinweise dafür, dass Pterry entweder nicht am Anfang überlegt, wie ein Charakter aussieht, und dann bleibt er dabei, oder dass er mit der einmal gefassten Meinung nicht immer ganz zufrieden ist. und sie dann ändert... Was meint Ihr?
Lord Lumpi

Beitrag von Lord Lumpi »

Na ja, das zeigt halt, dass auch er kein Gott ist (wie er leider manchmal *in Teilen* dargestellt wird). Ich denke, auch das bringt Bewegung in die Scheibenwelt. Ich schreibe zum Zeitvertreib auch kleine Geschichten und mir geht es genau so. Nur dass man das alles wegen des kleinen Umfangs noch ändern kann...
Ich denke einfach, dass das auch die "Entwicklung der Charaktere" ist, allerdings eher durch einen Entwickler, in diesem Fall Terry und ebenso positiv zu werten ist. Sagt mir, wenn ihr was dagegen habt *g*
Erzkanzler Knallwinkel

Beitrag von Erzkanzler Knallwinkel »

Ich habe gewiß nichts dagegen. Ich muß nur daran denken, wie unerträglich flach Tod in "Die Farben der Magie" gewirkt hat, und welch interessanter Charakter er später geworden ist.
Anfangs war er ein Sadist, später handelt er nach seiner Pflicht. Er entwickelte Gefühle, soweit es einer antropomorphen Personifizierung möglich ist.

Es stimmt schon, daß die Entwicklung sehr inkonsequent ist. Im einen Buch die Pflicht, dann die Laune, dann wieder die Pflicht. Mal hat er keine Gefühle, weil im die Drüsen dazu fehlen, dann hat er doch seinen Stolz und seine Neugier. Mich stört es nicht, solange Tod interessant bleibt.
Vetaro

Beitrag von Vetaro »

Kommt doch auch teilweise auf die Situation an, Tod z.B. wird bei Der Pflicht immer sehr, wie man sich Tod vorstellt "Muss ich nun durch eine lange Wüste und am Ende wird über mich gerichtet?" - ""WER WEISS?"

Seine Launen in "Mort" könnten auch durchaus durch Morts anwesenheit angeregt worden sein,,, Oh, das klingt jetzt sehr spekulativ, aber schaut es euch vieleicht nochmal unter dem Gesichtspunkt an.

Später, als er seine eigene Existenzzeit hat, ist er sowieso anders, mit der "Wer weiss?"-Haltung kommt er nicht lange durch.
In sofern ist er einfach oft sehr Situationsabhängig... Ne?
Feles Cum Libero

Beitrag von Feles Cum Libero »

Mh, das deutlichste Besipiel für diese Charakterentwicklung ist meiner Meinung nach immer noch - wie auch schon erwähnt - Esme. Zwischen der Esme aus DEdZ/ER und der in MB/WS gibt es viele Unterschiede. Auf der anderen Seite gibt es doch bereits einige Hinweise auf die spätere Esme.
Allgemein gefällt mir diese Charakterentwicklung. Es zeigt, dass PTerry nicht von von herein einen Charakter feslegt und sich auch nicht scheut, in zu veränderen, wenn er ihm nicht "richtig" erscheint.
Das ganze hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, das Pratchett anfangs noch nicht wusste, wo es mit der Scheibenwelt-Reihe hingeht.
Alter Vincent

Beitrag von Alter Vincent »

Also von unstimmigkeiten würde ich eigentlich nur bei Tod reden, der unterschied seines Chars zwischen TCoM/TLP und den späteren Büchern ist wirklich wie Tag und Nacht. Bei Esme ist es auch noch relativ stark allerdings könnte das noch eine "normale" Charakterentwicklung sein.

Bei den restlichen chars die öfter vorkommen (Rincewind, Zweiblum, Quästor, Mumm u.s.w) ist es wenn man die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest wirklich gut nachvollziehbar wie und warum sich die Chars so verändern.

Man denke an Zweiblum dessen Tochter getötet wurde und nun nicht mehr ganz der idiotische Tourist ist, der Quästor der Froschpillen braucht weil in Mustrum in den Wahnsinn treibt, Magrat die vom Küken zu einer Frau wird, Agnes die auch ne starke verwandlung durchmacht (ein verkannter char finde ich) Korotte vom Profillosen Super-Saubermann zu einem zumindest ansatzweisen Char (was wohl der umgang mit Mumm und Nobby ausmacht) mit eigenheiten u.s.w.
Antworten