Was habt ihr aus den SW-Romanen gelernt?

Diskussionen rund um die flache Welt.
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Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

Ist es euch schon einmal passiert, dass ihr beim Lesen von Terrys Büchern ein echtes Aha-Erlebnis hattet? Oder sogar, dass ihr eure Meinung (zu wasauchimmer) geändert habt, obwohl ihr euch davor darüber sehr sicher wart?
MysteryX

Beitrag von MysteryX »

mmmh, zum Beispiel....?
Pteppicymon XXVIII

Beitrag von Pteppicymon XXVIII »

Oh, ich weiß jetzt zum Beispiel, dass die beste Geheimtür eine nicht vorhandene Geheimtür ist! :grin:
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

Hm, sonst nichts? Allein "Die Nachtwächter" war doch sehr informativ, was Politik und Polizeiarbeit angeht.
Bibliophila

Beitrag von Bibliophila »

Ich finde die moralischen Diskussionen immer sehr interessant, z.B. als Oma Wetterwachs in Ruhig Blut erklärt dass eigentlich alle schlimmen Verbrechen damit beginnen, dass Menschen wie Dinge behandelt werden. Ich finde, da steckt sehr viel Wahres drin. Allerdings kann ich nicht sagen, dass mich dass in irgendeiner Weise dazu gebracht hat, meine Meinung zu irgendetwas zu ändern.

Dafür geht es mir manchmal umgekehrt so, das ich etwas lerne und das dann mit der Scheibenwelt verbinde. So haben wir zum Beispiel in der Uni die Historia, den allerersten Faust-Text gelesen und da wurden dann Werke des großen Zauberers und Alchimisten Albertus Magnus genannt. Das Buch war wirklich langweilig und ich glaube das ist mir nur im Gedächtnis geblieben, weil ich im Kurs kurzzeitig aufgewacht bin und gedacht habe: "Da hat Pratchett also Alberto Malich her!"

Ich finde, in den Scheibenwelt-Romanen findet sich viel an Verweisen auf Literatur und Wissenschaft. Das bemerkt man dann aber meist erst, wenn man auf die Parallele in der realen Welt stößt oder sie schon zuvor kannte. Dann freue ich mich aber meist ein weiteres "Geheimnis" der Bücher gelüftet zu haben und bewundere jedes mal Terrys Allgemeinwissen.
Jill Tür

Beitrag von Jill Tür »

Da kann ich dir nur zustimmen, Bibliophila. Das geht mir auch so. Ich bin immer tief beeindruckt von seiner umfangreichen Allgemeinbildung. Das macht seinen Humor auch so hintergründig. Ich stimme meist auch mit seinem Weltbild überein. Deshalb kann ich jetzt nicht unbedingt sagen, dass ich was aus den SW - Romanen gelernt hätte.
Du Mistvieh

Beitrag von Du Mistvieh »

Traue niemals Hunden mit orangfarbenen Brauen!!
Pteppicymon XXVIII

Beitrag von Pteppicymon XXVIII »

Glaub nie, dass Hunde nicht sprechen können, nur weil sie's nicht können! :grin:
The Guarding Dark

Beitrag von The Guarding Dark »

Was ich aus den Romanen gelernt habe, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Aber das einem jedes Buch einen Bereicherung in irgendeiner Form bringt, habe ich festgestellt. Irgendwie ist mir schon oft aufgefallen, dass in ihnen Gedanken stehen, die man schon seit einer Weile mehr oder weniger bewusst im eigenen Kopf umherträgt, aber nie gross beachtet hat. Und dann liest man irgendeinen Schlüsselsatz im Buch, der einen denken lässt: "Stimmt, so ist es. Warum habe ich das früher nie bemerkt?"
Vielleicht könnte man sagen, dass die Bücher einem ein Plus an gesundem Menschenverstand geben?
Jill Tür

Beitrag von Jill Tür »

Ja, ich glaube so kann man das eher formulieren.
Teatime

Beitrag von Teatime »

Es wird einen Vrgeführt wie Dumm sich der Mensch an sich verhält und wie mann es besser machen kann. So netfinde ich das zumindestens.
kleine Elfe

Beitrag von kleine Elfe »

Ich habe mich heute dabei ertappt, wie ich in der Schule zu einem meiner Kinder sagte: "Es wird nicht besser, wenn du kratzt."
Der Satz beinhaltet viel wahres :wink:
Naglefar

Beitrag von Naglefar »

also mal ganz ehrlich o_o ich habe so extrem viel aus der Scheibenwelt mitgenommen, Sachen die eigentlich extrem eindeutig sind aber wer es schafft diese in Worte zu fassen und gleichzeitig auf die Ignoranz der Allgemeinheit dazu humoristisch hinzudeuten... das kann eigentlich nur Terry wirklich gut...

ein paar Beispiele:
- 'take the universe and grind it down to the finest
powder, and sieve it through the finest sieve, and then show me one atom
of justice, one molecule of mercy. And yet, you try to act as if there is
some ideal order in the world. As if there is some, some rightness in the
universe, by which it may be judged.' Hogfather war eine einzige große Lehre über den Glauben und warum Kinder mit Mythen und Geschichten und Fantasie erzogen werden sollten.

- Small Gods (uhhm... Einfach Göttlich glaube ich in Deutsch) führte mir vor Augen, dass man nicht an etwas glauben sollte, was existiert. Es ist undenkbar für eine Wahrheit einen Krieg zu führen, denn Wahrheiten sind universell und unwiederlegbar. Nur der Glauben kann einen Krieg auslösen, sei er theologischer oder politischer Natur, aber kein Krieg wird jeh ausbrechen, weil zwei Wissenschaftler sich darüber uneinig sind ob 2+2 4 ergibt.

- Equal Rites beinhaltete viel über die Wirkung von Placebos und den Umgang mit Macht. Der Trick im Haben einer Macht, sei sie politischer Natur (siehe den Football des amerikanischen Präsidenten) oder medizinischer Natur (Chemo Therapie) ist es, jene nicht zu benutzen.

TP hat für mich viele Wahrheiten erschlossen die zwar eindeutig sind und, schaut man zurück, man sich selbst sagt "Das wusst ich doch schon längst!", aber in Wahrheit sind es Dinge, die der Mensch an sich weiß, sie jedoch erst vollständig in seinem Gehirn formuliert, wenn er sie aufschreibt oder lesen kann.

Zusammengefasst ist Pratchett für mich ein humoristischer Philosoph der mir viele kleine Einzelteile des Wirken und Wesen des Menschen auf andere Menschen zu einer großen Theorie zusammenfasste.
In einem Satz:
'It's basically a funny world'


Ende. :P
anybody

Beitrag von anybody »

[quote]
Naglefar schrieb am 16.08.2008 um 18:55 :


Zusammengefasst ist Pratchett für mich ein humoristischer Philosoph der mir viele kleine Einzelteile des Wirken und Wesen des Menschen auf andere Menschen zu einer großen Theorie zusammenfasste.
In einem Satz:
'It's basically a funny world'


Ende. :P
[/quote]
Kann ich nur unterschreiben.

Ich habe mich nach Kennenlernen von Pterrys Büchern folgendermassen in meiner Einstellung der Welt gegenüber verändert:
Früher dachte ich, bestimmte Ideale sollten existieren und ich habe mich gewundert oder darüber beklagt, dass sie nicht sind. Jetzt sehe ich mehr die Tatsachen als die Ideale, auch wenn sie manchmal unschön sind, und weiß sie mit Humor zu akzeptieren - wenn ich sie denn schon nicht ändern kann, wie z.B. die unterschiedlichen menschlichen Charaktere ......
Wee Free Tiikeri

Beitrag von Wee Free Tiikeri »

Um mich meinen Vorrednern nicht einfach nur anzuschließen, addiere ich ein kleines Beispiel aus meiner persönlichen Vita:
Ich arbeite in der katholischen Kirche als Seelsorgerin. Oma Wetterwachs führt (ich glaube in "Ruhig Blut") aus, dass wenn sie religiös wäre, ein großes Feuer brennen würde. Wie's wörtlich war, weiß ich nicht mehr, aber der Sinn ihrer Worte hat meiner Arbeitsauffassung einen ganz neuen Drive gegeben, der meinen Kollegen möglicherweise etwas unheimlich ist :wink: . Keine Angst, ich habe keinen verbrannt...

Und natürlich habe ich einen reichhaltigen Zitatenschatz mitgenommen; mein liebstes ist "Trust me" aus Going Postal.
Ver-sich-e-rung
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 1. April 2009, 11:16

Re: Was habt ihr aus den SW-Romanen gelernt?

Beitrag von Ver-sich-e-rung »

Ich habe daraus gelernt,nicht alles immer so ernst zu nehmen,und alles aus einer etwas anderen Perspektive zu sehen.
Und das Wichtigste: ALLE Pratchett-Bücher zu lesen. :D
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.'MR.HANKEY
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Re: Was habt ihr aus den SW-Romanen gelernt?

Beitrag von .'MR.HANKEY »

man könnte sagen ich habe meine meinung über das multiversum gefestigt
aber meistens stimme ich mit der meinung von tp nict ganz überein
es regt mcih einfach zum nachdenken an
(achja und zu der sache mit den trollen bei kälte: ich habe drauf geachtet
und festgestellt das selbst die gößten dummköpfe
unter gewissen umständen eine gewisse intelligenz
entwickeln können =D)
Oh Mensch, wieso denkst du du bist der Existenzgrund der Welt? Lerne zu verstehen, dass du nur mit allen anderen Wesen und dingen gemeinsam eine Existenz bist und erkenne darin den Sinn der Erde.
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Anjali
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Registriert: Dienstag 14. Juli 2009, 08:16

Re: Was habt ihr aus den SW-Romanen gelernt?

Beitrag von Anjali »

Ich hab in meiner Kindheit eine Heidenangst vor dem Tod gehabt. Spätestens seit dem meine Mutter mich während einer Autofahrt zwang das Zeitdiebhörspiel von Dirk Bach zu hören habe ich keine Angst mehr vor Tod, im Gegenteil ;)
dum spero rideo
Rjinswand
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Registriert: Montag 13. Juli 2009, 20:43

Re: Was habt ihr aus den SW-Romanen gelernt?

Beitrag von Rjinswand »

Vieles...

Unter anderem, dass der Spruch "Gott würfelt nicht" nicht immer zutrifft ;-)
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Paul König
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Registriert: Montag 24. August 2009, 21:30
Wohnort: Thüringen drehwärts neben der Scheibenmitte

Re: Was habt ihr aus den SW-Romanen gelernt?

Beitrag von Paul König »

Es ist phänomenal, die eigenen Gedanken über Götter (wenn wir uns welche schaffen) und Welten in einer sprachlich, philosophisch und humoristisch einmaligen Art niedergeschrieben zu finden.
Viele Denkansätze wären sicher ohne TPs Hilfe Ansätze geblieben. In einigen Fragen und Ansichten laufe ich konträr, aber den Weg dahin hat TP schon unwahrscheinlich verschönert.
Es ist zu schade, daß gerade jene Menschen, welche diesen SPaß und dieses Gedankengut am Nötigsten hätten, wie religiöse Fundamentalisten, Thüringer Ministerpräsidenten, Päpste, Mullahs und andere Engstirnler nicht auf diese Bücher zurückgreifen.
Vielleicht sollten die ISAF- Kräfte TP den Amis und den Einheimischen in Afgahnistan oder dem Irak vorlesen, vorzüglicherweise "Ein gutes Omen" oder "Einfach göttlich".

Viele Grüße vom Goldenen Fluß
Ich erkenne einen ehrlichen Mann auf den ersten Blick.

Der König des Gelben Flußes
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