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Re: Nation

Verfasst: Mittwoch 11. März 2009, 21:29
von Jollinar
Nein nicht jeder -bisher-nun warscheinlich doch, nachdem ich auch informiert bin. Danke!

Re: Nation

Verfasst: Montag 30. März 2009, 14:09
von Bernhard Kempen
Terry Pratchetts Roman "Eine Insel" ("Nation")
Stellungnahme des Übersetzers Bernhard Kempen

Im April 2009 erscheint Terry Pratchetts Roman "Nation" unter dem deutschen Titel "Eine Insel" im Verlag Manhattan. Als Übersetzer ist ein gewisser, bislang unbekannter "Peder Brehnkmann" genannt. Falls sich manche Leser wundern, dass eine Person dieses Namens zuvor noch nie öffentlich in Erscheinung getreten ist, mögen sie die Buchstaben des Anagramms einmal kräftig durcheinanderschütteln. Auf diese Weise bekommen sie gleichzeitig einen Eindruck davon, was mit der Übersetzung dieses Buches geschehen ist.
Als ich den Auftrag erhielt, den Roman "Nation" ins Deutsche zu übertragen, wurde mir schon nach der Lektüre weniger Seiten klar, dass ich das große Meisterwerk von Terry Pratchett in den Händen hielt -- eines Autors, der mit gerade mal 60 Jahren nach einer Alzheimer-Diagnose möglicherweise kurz vor dem Ende seiner Schaffensphase steht. In "Nation" geht es um Leben und Tod, um Kindheit und Alter, um die Frage, wie man sich in einer Welt zurechtfinden kann, die jedes sichere Fundament verloren hat. Gleichzeitig ist das Buch ein augenzwinkernder Gegenentwurf zur "Scheibenwelt", dem Romanzyklus, mit dem Terry Pratchett zum Bestsellerautor wurde.
Obwohl die Geschichte aus der Perspektive eines jugendlichen Protagonisten erzählt wird, ist "Nation" keineswegs ein herkömmliches Jugendbuch. Es steht vielmehr in der angelsächsischen Tradition, die Werke wie "Alice in Wonderland" hervorgebracht hat, ein Genre, das heutzutage gern als "All Age Books" vermarktet wird. Im deutschen Sprachraum wurden vergleichbare Werke von Autoren wie Wilhelm Busch oder Walter Moers verfasst -- Autoren, die von einer Literaturkritik, die streng in U- und E-Kategorien denkt, nie richtig ernstgenommen wurden. Doch ich wollte mich dadurch nicht entmutigen lassen und machte mich daran, das Buch vor diesem Hintergrund angemessen und mit viel Herzblut ins Deutsche zu übersetzen, in einer scheinbar simplen, vordergründig naiven Sprache, die dem Duktus des Originals entspricht.
Zum ersten Mal kam ich ins Grübeln, als ich erfuhr, dass das Buch auf Deutsch "Eine Insel" heißen soll. Ich hätte "Die Nation" passender gefunden, doch ich konnte durchaus über die Lummerland-Assoziation schmunzeln, auch wenn die Insel bei Pratchett nur einen Berg hat -- und es nicht im entferntesten um Lokomotiven geht. Ich hatte nur die leichte Sorge, dass die deutschen Leser durch diese Anspielung auf die falsche Fährte "Kinderbuch" gelockt werden könnten. Aber dann beschloss ich, das nicht so eng zu sehen und darauf zu hoffen, dass der Roman für sich wirkt.
Doch dann erhielt ich die Druckfahnen mit der von der Lektorin Kerstin Jeske bearbeiteten Fassung und musste feststellen, dass mein Übersetzungstext durch den Reißwolf gedreht worden war. Mit den vielen Änderungen, die man unter "Geschmackssache" abbuchen könnte, hätte ich leben können, auch wenn ich mich immer wieder fragen musste, warum Formulierungen, die völlig in Ordnung waren, durch andere ersetzt wurden, die genauso in Ordnung waren. Problematischer waren die typischen Lektoratsfehler (die passieren, wenn Passagen umgeschrieben werden und dabei Wörter oder Satzzeichen unter den Tisch fallen) und die vielen sachlichen Fehler (mit "calenture" ist "Tropenkoller" und nicht "Tropenfieber" gemeint). Einige von diesen Patzern konnte ich rückgängig machen, wobei es jedoch immer wieder zu überflüssigen Diskussionen kam, weil Lektorin und Redakteurin zunächst auf ihren offensichtlich falschen Ansichten beharrten, bis sie sich schließlich von meinen Sachargumenten überzeugen ließen. So wollte mir Frau Jeske zunächst nicht glauben, dass die Kapitelüberschrift "How Imo Made the World" der üblichen Großschreibung englischer Titel entspricht und man sie demzufolge nicht mit "Wie Imo Die Welt Machte" wiedergeben sollte, weil das im Deutschen einfach nicht üblich ist. Ich erhielt immer mehr den Eindruck, dass hier eine Lektorin am Werk war, die sich auf Kosten eines Übersetzers profilieren wollte. Am schlimmsten war jedoch die Tatsache, dass sie versucht hatte, Pratchetts (und meinen) naiv-lakonischen Stil in den eines handelsüblichen, pädagogisch unbedenklichen Jugendbuchs zu ändern.
Der Gerechtigkeit halber möchte ich anmerken, dass vielleicht ein Zehntel der Änderungen durchaus berechtigt waren, wenn Fehler korrigiert oder misslungene Satzkonstruktionen durch elegantere Lösungen ersetzt wurden. Ich arbeite selbst gelegentlich als Lektor und weiß, dass kaum ein Autor oder Übersetzer fehlerfreie Texte abliefert, weil man dazu neigt, die Fehler in den eigenen Texten zu übersehen. Das hat etwas mit Betriebsblindheit zu tun. Deshalb bin im Normalfall froh, dass meine Texte noch einmal von einem Lektor gegengelesen werden. Allerdings erwarte ich von einem guten Lektorat, dass meine Fehler korrigiert und keine neuen in den Text eingebaut werden.
Ich habe mir dann große Mühe gegeben, die ersten ca. 70 Seiten der Druckfahnen zu bearbeiten, wobei ich hauptsächlich zurückkorrigiert habe, also die Änderungen der Lektorin durch meine ursprünglichen Formulierungen ersetzt habe. Danach habe ich es aufgegeben, weil ich es in der Kürze der Zeit ohnehin nicht geschafft hätte, das ganze Buch zu überarbeiten, und weil die Redakteurin mir ganz klar sagte, dass sie sowieso nur einen kleinen Teil meiner Korrekturen übernehmen würde. Damit war der Punkt erreicht, wo ich mich nicht mehr mit dem identifizieren konnte, was man aus meiner Übersetzung gemacht hatte. Daraufhin kündigte ich jede weitere Zusammenarbeit mit der betreffenden Redakteurin auf, worauf das nächste Pratchett-Buch, dessen Übersetzung bereits mit mir vereinbart worden war, einem anderen Übersetzer anvertraut wurde -- einem netten Kollegen, dem ich freundschaftlich verbunden bin. Ich kann ihm nur eine bessere Zusammenarbeit mit der Redaktion wünschen, die nun vielleicht verstanden hat, dass man nicht nach Belieben mit einem Lohnübersetzer umspringen kann.
Wer Pratchetts Roman "Nation" in der deutschen Fassung "Eine Insel" liest, wird vermutlich trotz aller Pannen erkennen, dass dieses Buch ein großes Meisterwerk ist, weil die Geschichte und die Themen durch das Lektorat kaum beschädigt wurden. Wer die Sprache und den Stil etwas unpassend oder gar daneben findet, möge sich bei der zuständigen Redakteurin Nicole Geismann beschweren. Hier wurde die Chance versäumt, ein wunderbares, magisches Buch in literarisch angemessener deutscher Übersetzung zu präsentieren.

Re: Nation

Verfasst: Montag 30. März 2009, 14:28
von Jollinar
Das sind ja mal interressante Neuigkeiten... ;)
Ich werde das Buch auf jeden Fall lesen und warte schon sehnsüchtig auf den Erscheinungstermin.

Gruß Jollinar

Re: Nation

Verfasst: Montag 30. März 2009, 20:18
von Tod
Dass es sich bei Nation um ein Meisterwerk handelt, würde ich sofort unterschreiben. Dass so etwas mit der Übersetzung geschehen musste, ist sehr unverständlich und traurig :cry:

Re: Nation

Verfasst: Montag 30. März 2009, 21:08
von wola
Ich möchte dem Übersetzer danken, das er dies hier veröffentlicht hat. Ich werde das Buch lesen. Ich lese sehr gerne Die Scheibenweltromane, bin mittlerweile aber auch an den anderen TP-Werken interesiert. Ich bin froh jetzt dieses Hintergrundwissen zu haben.

Re: Nation

Verfasst: Montag 30. März 2009, 21:15
von Thetis
Wär interessant mal Übersetzer- und Verlagsversion zu vergleichen.

Re: Nation

Verfasst: Montag 30. März 2009, 21:20
von wola
Thetis hat geschrieben:Wär interessant mal Übersetzer- und Verlagsversion zu vergleichen.
Jiep! Und wie kommen wir dran?

Sehr geehrter Bernhard Kempen, wir sind neugierig!

Re: Nation

Verfasst: Montag 30. März 2009, 21:49
von Ponder
Vielen Dank für den Beitrag.
Es ist schade zu hören, dass die Zusammenarbeit nicht reibungslos geklappt hat und darunter die Übersetzung gelitten hat.

Re: Nation

Verfasst: Dienstag 31. März 2009, 09:25
von Feles Cum Libero
Vielen Dank für Ihren Beitrag, Herr Kempen.

"Nation" ist wirklich ein Meisterwerk. Dass es - zumindest vorerst - keine angemessene deutsche Fassung geben wird, ist wirklich schade :-(
Da ich das Original gelesen habe, lese ich die deutsche Fassung wahrscheinlich nicht mehr (mache ich sonst auch nicht), aber ich wollte das Buch ein paarmal auf Deutsch verschenken...
Die einzige Hoffnung ist wohl, dass es irgendwann mal eine neue Übersetzung geben wird. Aber bis dahin wird es noch ein Weilchen dauern...

@wola: Aufgrund des Copyrigths glaube ich nicht, dass Herr Kempen uns seine Übersetzung zur Verfügung stellen darf.

Re: Nation

Verfasst: Dienstag 31. März 2009, 10:41
von wola
Feles Cum Libero hat geschrieben:

@wola: Aufgrund des Copyrigths glaube ich nicht, dass Herr Kempen uns seine Übersetzung zur Verfügung stellen darf.
Ja, davon gehe ich auch aus, aber ein bißchen träumen...

Re: Nation

Verfasst: Dienstag 31. März 2009, 10:45
von Der Quästor
Vielen Dank für diese aufschlussreiche und erhellende Stellungnahme.

Es wäre noch interessant zu erfahren, wie Terry selbst auf so eine Vorgehensweise des Verlages reagiert. Es wäre nicht das erste Mal, dass er einem deutschen Verlag die Zusammenarbeit aufkündigt...

Re: Nation

Verfasst: Dienstag 31. März 2009, 11:41
von Windle Poons
Schade...

...aber ich freue mich seit langem auf dieses neue Buch und habe es auch schon vorab beim Versandbuchhandel bestellt.
...wer weiß, vielleicht überwinde ich mich ja doch noch und kaufe mir später auch noch die englische Ausgabe (oder hole sie mir aus der örtlichen Stadtbücherei...)
Mein bisher einziger Versuch ein Buch vorab im englischen Original (Eragon III - BRISINGR - Weisheit des Feuers) zu lesen war leider nicht sonderlich erfolgreich...
(...Es stört den Lesefluß ganz erheblich, wenn man bei einer einzigen Buchseite diverse Vokabeln umständlich in einem relativ aktuellen Wörterbuch nachschauen will ...und dann ganz genervt feststellen muss, dass die teilweise gar nicht drinstehen... :( )

Re: Nation

Verfasst: Dienstag 31. März 2009, 12:13
von Feles Cum Libero
@Quästor: Terry Reaktion darauf würde mich auch interessieren (genauso wie Kempens Fassung der Übersetzung). Hoffe ja, dass Terry von dieser Geschichte auch erfährt...

Re: Nation

Verfasst: Dienstag 31. März 2009, 12:41
von Duracella
Ich bin fassungslos, wie hier gearbeitet wurde. Da hätte die Lektorin ja gleich selbst das Buch übersetzen können. :shock:

Re: Nation

Verfasst: Dienstag 31. März 2009, 13:57
von Jollinar
...ja, Duracella, mir gehts auch so. Da gibt es ein Kompetenzgerangel erster Güte zu Lasten von vielen Lesern, die sich eben nicht die Literatur in der Muttersprache erschließen können und auf die gute Übersetzung angewiesen sind! :(

Re: Nation

Verfasst: Donnerstag 2. April 2009, 14:11
von Bernhard Kempen
Hallo Leute!
Freut mich sehr, dass der Fall „Nation“ hier so eifrig diskutiert wird.
Selbstverständlich kann ich meine Originalübersetzung nicht auf eigene Faust veröffentlichen. Aber wenn das Buch erschienen ist (die tatsächlich gedruckte Fassung kenne auch ich noch nicht), stelle ich gerne ein paar kurze Passagen nebeneinander, damit sich das Forum ein genaueres Bild machen kann.
Liebe Grüße!

Re: Nation

Verfasst: Freitag 3. April 2009, 10:39
von Der Quästor
Und es freut uns wiederum sehr, dass wir als Fans endlich mal von jemandem aus dem (deutschen) Verlagswesen ernst genommen werden. ;)
Irgendwie scheint es den Verantwortlichen beim Manhattan-Verlag peinlich zu sein, sich mit Fantasy-Fans abzugeben. Zumindest bekommt man diesen Eindruck, wenn man versucht, mit ihnen ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen.

Das Angebot, Passagen der Originalübersetzung mit denen der veröffentlichten zu vergleichen, würden wir sehr gern annehmen.

Re: Nation

Verfasst: Freitag 3. April 2009, 16:11
von Steven
Auch von mir "Vielen Dank" Herr Kempen für ihre Mühe und den kurzen, aber sehr interessanten Einblick in die Verlagswelt. Ich kann nur hoffen, dass sie keinen all zu großen Ärger bekommen, weil sie ihn uns gewähren.

Re: Nation

Verfasst: Mittwoch 8. April 2009, 09:06
von MadButcher
Auf die Gegenüberstellung bin ich gespannt.
Leider, leider ist es so, dass nicht der,der es am besten kann, die Dinge lenkt, sondern der Chef... Das ist menschlich und hat schon viel kaputt gemacht.
Dura, klar hätte sie es auch gleich selber machen können. Aber das ist ja Arbeit! Die überläßt man anderen, um sich mit deren Werk dann zu profilieren. Hätte nicht gedacht dass das sogar in diesem Bereich vorkommt und der Übersetzer auch nicht anders wie Lohnarbeiter am Band behandelt werden... Aber ich werds mir in Zukunft merken wenn ich Bücher nicht in der Originalsprache lese.

Re: Nation

Verfasst: Freitag 10. April 2009, 12:55
von Max Sinister
Ich kann mich den anderen Fans nur anschließen: Schade, dass das passiert ist. Hoffe, die Lektorin und Redakteurin werden demnächst mal wegen offensichtlicher Unfähigkeit gefeuert.

Re: Nation

Verfasst: Montag 27. April 2009, 15:44
von eagel
Und das lese ich NACHDEM ich das Buch bestellt habe, Mist.

Schade das man bisher nichts mehr gehört hat von Bernhard Kempen wegen einem Vergleich.

Naja ich werde mal schauen wie die Übersetzung ist, habe das Original ja noch hier.

Re: Nation

Verfasst: Mittwoch 3. Juni 2009, 16:32
von Grinny
Also ich habe das Buch heute zu Ende gelesen und fand es sehr gut. Es war fesselnd und auch das Thema Religion wurde interessant behandelt.
Nachdem ich jetzt allerdings gelesen habe, dass die deutsche Fassung nicht dem Original entspricht, bin ich schon enttäuscht vom Verlag. Weil eigenltich sollte eine Übersetzung dem Original entsprechen und nicht einfach nur eingedetuscht werden. Ich würde mich auch sehr freuen hier mal Vergleiche mit der "original" Übersetzung lesen zu können, wobei ich auch überlege, ob ich es nicht vielleicht auch irgendwann selbst noch mal auf englisch lesen werde, um mir selbst ein Bild darüber machen zu können.
Ich finde es auf jeden Fall sehr freundlich von Herrn Kempen, dass er den Lesern gegenüber die "Wahrheit" des Übersetzens aufgezeigt hat (ich hoffe und glaube, ihr wisst, was ich meine ;) )
Finde das buch auf jeden Fall trotzdem gut, finde es nur wirklich schade, dass es nicht mehr nur von Terry Pratchett geschrieben wurde... :?

Achso, hätte den englischen Titel für die deutsche Fassung auch besser gefunden, weil Übersetzung hätte ja gepasst, bzw. wäre keine nötig gewesen...

Re: Nation

Verfasst: Montag 22. Juni 2009, 16:11
von anybody
Bernhard Kempen hat geschrieben:Hallo Leute!
Freut mich sehr, dass der Fall „Nation“ hier so eifrig diskutiert wird.
Selbstverständlich kann ich meine Originalübersetzung nicht auf eigene Faust veröffentlichen. Aber wenn das Buch erschienen ist (die tatsächlich gedruckte Fassung kenne auch ich noch nicht), stelle ich gerne ein paar kurze Passagen nebeneinander, damit sich das Forum ein genaueres Bild machen kann.
Liebe Grüße!
Hallo Herr Kempen
ihr Beitrag war sehr interessant zu lesen. Kommt da noch was als "Vergleichsbeispiele"?
Ich habe das Buch zuerst im Original und dann deutsch gelesen. Der englische Stil kam mir "liebenswerter" vor - andererseits verstehe ich zwar sehr gut englisch, da ich aber kein Muttersprachler bin und englisch im Alltag nicht benutze, kann ich mir nicht wirklich ein Urteil erlauben über "schlechte" Übertragung ins Deutsche oder nicht...... mir erschien das englische eben einfach nur "liebenswerter", was ich aber nicht konkret an Beispielen begründen kann.

Gruß

PS - Bewertung des Buches: 1+++

Re: Nation

Verfasst: Freitag 4. September 2009, 22:43
von Paul König
Hallo zusammen, habe mir gerade das gute Stück einverlaibt oder verleibt...;-)
Vom Philosophischen Standpunkt aus betrachtet noch besser als "ein gutes Omen" und "Einfach Göttlich".
Nach den Erklärungen des Herrn Kempen kann ich mir nun auch die mir bisher nicht bekannte Kantenlosigkeit und teilweise Trivialität der Formulierungen erklären.
Dies ist doch m. E. ein Stoff aus dem der literarische Himmel gewebt ist. Traurig, wenn der Wortwitz und die Stimmung der sammelpädagogischen Duziduzimentalität weichen. Erinnert mich etwas an die Kinderfiguren im Kaufhaus im "Hogfather"... wäre es nicht schön wenn wir uns alle verstehen..."
Wie meine Vorschreiber lechze ich (übertrieben formuliert) nach "Originalen" und deren Zerriß.
Ähnliches kenne ich noch aus Zeiten tiefster DDR- Umformulierungs- Technik, die Geschriebenes so ummünzte, daß es überhaupt keinem wehtun konnte, mit Ausnahme des Schreibers, aber wen interressiert dieser schon?
Schade schade, was in der DDR wenigstens noch mit Hingabe und "Seele" kaputtgemacht wurde (staatsfeindliche Propaganda), wird heute dem schnöden Götzen oder Gott Mammon dargebracht und geopfert. Womit wir fast wieder beim Thema wären.

Muß ich wohl doch Englischmuttersprachler werden....

Re: Nation

Verfasst: Samstag 5. September 2009, 08:15
von cheery_littlebottom
Paul König hat geschrieben: Muß ich wohl doch Englischmuttersprachler werden....
Wir dir wohl nix anderes übrig bleiben. ;)

Gerade Nation ist mal wieder eins der Bücher, bei denen ich denke, dass man viel kaputtmachen kann.